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Di | 26.11.2013
Forum za dialog - slika:walter_fritz
29.07.2013
Fünf Varianten für Musikschule
Das "Dialogforum für die Entwicklung des gemischtsprachigen Gebietes" trat heute im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung in Klagenfurt/ Celovec unter dem Vorsitz von LH Peter Kaiser (SPÖ) zu seiner zweiten Sitzung zusammen.
Die im Dialogforum vertretenen Mitglieder der Landesregierung, Landtagsparteien, Organisationen der Kärntner Slowenen sowie Bürgermeister aus den Bezirken mit zweisprachigen topografischen Aufschriften sprachen über die Zukunft der slowenischen Musikschule "Glasbena šola", über ein Konzept für die heurige 10. Oktober-Feier sowie über ein Leitbild "Kärnten/Koroška 2020".
Gernot Ogris von der für das Musikschulwesen zuständigen Unterabteilung des Landes stellte fünf mögliche Varianten für die zukünftige Entwicklung der Glasbena šola vor, die auch mit deren Vertretern akkordiert wurden. Von der Glasbena šola waren Direktor Roman Verdel und Obmann Božo Hartmann anwesend. Bei den Varianten geht es laut Landespressedienst im Wesentlichen um die Art der Finanzierung des Personal- bzw. auch Sachaufwandes in der Glasbena šola. Entscheidend sei die Frage, ob ihre Eigenständigkeit erhalten bleiben solle oder ob sie in das Musikschulwesen des Landes integriert werde.
Die Glasbena šola wird als 1984 gegründeter Verein geführt und hat 56 Musikschullehrer, von denen 13 hauptberuflich beim Verein angestellt sind. Ihre Finanzierungssäulen sind die Kultursubvention des Landes Kärnten, Beiträge von Bundeskanzleramt und Republik Slowenien sowie Schulgelder und etwaige einmalige Subventionen. Im Musikschulwesen des Landes gibt es 488 Lehrer.
Peter Kaiser - slika:orf
Integration und Autonomie
Landeshauptmann Kaiser verhehlte angesichts der budgetären Situation nicht, dass bei einer Lösungsfindung auch die Ziele Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit zu berücksichtigen seien. Wichtig sei es ihm auch, für die Glasbena šola Rechtssicherheit zu schaffen und Zukunftsorientierung zu forcieren. Als Bildungsreferent gab er zu bedenken, dass die Bildung der Zukunft in Richtung Ganztagsschulformen gehe. Sport und Kultur würden dann verstärkt in den Schulalltag zu integrieren sein, wobei auch die Musikschulen ihren Anteil haben würden. Kaiser regte an, für die Glasbena šola die Integration in das Musikschulwesen des Landes mit einem Autonomiestatus zu erreichen. Vorbildhaft sei hier das Minderheitenschulwesen Kärntens. In der entsprechenden Arbeitsgruppe werde nun zügig an der Lösungsfindung weitergearbeitet.
Vom Protokoll wurde ein Konzeptentwurf für die heurige offizielle 10.-Oktober-Feier des Landes im Landhaushof vorgestellt. Zu diesem Tagesordnungspunkt war auch Fritz Schretter vom Kärntner Abwehrkämpferbund in das Dialogforum eingeladen worden. Die Feier solle unter dem Motto "Zukunft gestalten, Vergangenheit verstehen" laufen. Der Konzeptentwurf sieht einen traditionellen Beginn mit Fahnenschwingern und Militärmusik vor, musikalische Beiträge solle es heuer auch von der Singgemeinschaft Oisternig und den Kindern der Klagenfurter Friedensschule St. Ruprecht geben. Vor allem sollen zwei Jugendliche in deutscher und slowenischer Sprache zu Wort kommen. Deren Reden sollen laut Kaiser die Zukunftsorientiertheit visualisieren. Mit der Feier wolle man ein Vorwärtsschauen entwickeln, es gehe um einen Erkenntnisprozess, um ein Lernen aus der Vergangenheit und aktives Mitgestalten der Zukunft, so der Landeshauptmann. Für die Weiterentwicklung des Konzeptes wurde eine Arbeitsgruppe mit Mitarbeitern des Landes, den Heimatverbänden und Slowenenorganisationen gegründet.
Marjan Sturm - slika:orf
Ideen für Leitbild "Kärnten/ Koroška 2020"
Im dritten Tagesordnungspunkt stellte Marjan Sturm vom Zentralverband slowenischer Organisationen/ Zveza slovenskih organizacij (ZSO) erste Ideen für ein Leitbild "Kärnten/ Koroška 2020" vor. Die drei Säulen seien dabei Erinnern, Versöhnen und Zukunft gestalten. Sturm will, dass sich der Alpen-Adria-Raum als Friedensregion positioniert und die jeweiligen Stärken gemeinsam genutzt werden.
Seitens der Landesregierung nahmen neben Kaiser auch LHStv.in Beate Prettner (SPÖ) sowie die Landesräte Wolfgang Waldner (ÖVP) und Rolf Holub (Grüne) am heutigen Dialogforum teil.