Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
15.3. 13:30 ORF2
WH: 17.3. 11.50 3SAT
Kein deutsch - nicht schulreif?
Kinder mit Migrationshintergrund und wenigen bis keinen Kenntnissen der deutschen Sprache sollen gemeinsam mit nichtschulreifen Kindern mit oder ohne Migrationshintergrund ab Herbst die Vorschulbank drücken.
Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache werden demnach automatisch als nicht schulreif angesehen, meinen Kritiker. Etliche Briefe von LehrerInnen und DirektorInnen ergingen bereits an das Büro des Bürgermeisters. „ Segregation in eigene Ausländervorschulklassen“-das widerspricht der Integrationspolitik unserer Stadt“, heißt es in einem der zahlreichen Briefe an das Rathaus. Als „ unseriös und entgegen allen wissenschaftlichen Spracherwerbstheorien“ heißt es in einer E-Mail. Die Wiener Grünen meinen, der langersehnte Wunsch der FPÖ sei wahr geworden, die Wiener ÖVP hingegen sieht ihren eigenen Traum realisiert. „Die Vorschulklassen sind für Kinder, die die deutsche Sprache nicht beherrschen und auch sonst einen Entwicklungsrückstand haben“, hört man aus dem Munde von Susanne Brandsteidl. Ein Beitrag von Ani Gülgün-Mayr.
Tibeter in Wien
Am 10. März 1959 begann der Aufstand der Tibeter gegen China. Die chinesische Armee hat den Aufstand in wenigen Tagen brutal niedergeschlagen. In der Folge geht „Dalai Lama“ nach Indien ins Exil. In Österreich leben nach eigenen Angaben 171 TibeterInnen, viele von ihnen schon seit Jahren. Anlässlich des 50. Jahrestages des tibetischen Volksaufstandes, demonstrierten letzten Dienstag in Wien rund 200 Menschen vor der chinesischen Botschaft. An dieser Veranstaltung nahmen sehr viele Flüchtlinge und Asylwerber aus Tibet teil. Viele von ihnen warten seit Jahren auf einen positiven Bescheid. Mehmet Akbal hat mit Flüchtlingen und Asylwerbern über ihre Flucht und die Situation in Österreich gesprochen.
Exiliraner - 30 Jahre nach der Khomeini-Revolution
"Zunächst wollten wir nur ein Hotelzimmer in der Türkei mieten und dachten, wir können bald nach Iran zurück. Dann hat man gesagt, das kann 5 Jahre lang dauern. Dann hieß es: warten, bis Khomeini stirbt" - sagt der österreichisch-iranische Filmregisseur Arash T. Riahi, dessen Familie vor 30 Jahren aus politischen Gründen nach Österreich geflüchtet war. Nun leben die iranischen Flüchtlinge und Arbeitsmigranten seit Jahrzehnten in Österreich. Sie sind auffallend gut integriert, haben den sozialen Aufstieg geschafft. Besondere Rolle spielte dabei die Bildung. Dalibor Hýsek hat stellvertretend für die iranische Comunity in Österreich drei Menschen, bzw. drei verschiedene Familien besucht und nach der Rolle der Bildung in ihrem Leben gefragt. Den berühten Teppichhändler Ali Rahimi, dessen Vater und Unternehmensgründer Abbas Rahimi einst dem Schah von Persien das Schifahren beigebracht hatte, den schon erwähnten Shooting Star des österreichischen Films Arash T. Riahi, dessen Filme von der Flucht und Emigrantion handeln, sowie Frau Naghmeh Altmann-Mavaddat, einer Baha`i, deren Vater aus religiösen Gründen von dem Mullah Regime hingerichtet wurde. Sie alle haben in Österreich studiert und dadurch ihren Aufstieg gemeistert. Ein Beitrag von Dalibor Hýsek.
Moderation: Lakis Jordanopoulos