Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
18.1.2009 13:30
ORF2
Sprayen für den Frieden
Im Frühling 2008 betreute die Wiener Aktionskünstlerin Ursula Hofbauer eine gemischte Künstlergruppe aus jüdischen und moslemischen Israelis.
"Gehsteiglexikon"
Nachdem man die Erlaubnis bei der zuständigen Magistratsabteilung eingeholt hatte, sprayte die Gruppe damals ungefähr 50 Graffitis in Hebräisch, Arabisch und Deutsch auf die Gehsteige, Hauswände und Schaufenster. Zwischen dem Gaußplatz und Wallensteinplatz im 20. Wiener Bezirk ist dadurch ein originelles "Gehsteiglexikon" entstanden. Dalibor Hysek hat sich die Spray-Graffitis angesehen.
Wiener Bildungspass
"Wie tickt der Wiener/die Wienerin?" heißt einer der Kurse, die im Rahmen vom "Start Wien"-Projekt der Stadt Wien angeboten werden. Dort lernen Neuzuwanderer/innen einiges über die Eigenschaften des sogenannten echten Wieners kennen, zum Beispiel dass der Weg zum Herzen eines Wieners nicht selten über seinen Hund gehen kann. Die Wichtigkeit der Pünktlichkeit, der Nachtruhe ab 22.00 Uhr sowie der richtigen Mülltrennung sind Tipps, die an Migrantinnen und Migranten weitergegeben werden. Auch wie man sich im Krankenhaus zu benehmen hat, kommt nicht selten zur Sprache. Gut und schön möchte man meinen, wenn da nicht der Beigeschmack einer Hierarchie zu spüren wäre, meint Migrationsforscher Bernhard Perchinig. Kritikwürdig sei auch das Inserat, das die Stadt Wien schaltet und darin von "Unseren Spielregeln" spricht. Welche Tipps Migrantinnen und Migranten für Wiener haben, berichtet Ani Gülgün Mayr.
City Folk Kroatien - Sabah Rušnov-Abuajaja
Sabah Rušnov-Abuajaja leitet ihre eigene, sehr erfolgreiche Schule für Bauchtanz in Zagreb. Ihr Unterricht erfreut sich bei Kindern und Erwachsenen größter Beliebtheit, ihre Auftritte bei diversen Veranstaltungen sind stets ein Höhepunkt. Aber selbst nach 16 Jahren in Kroatien fühlt sich Sabah noch immer fremd und besonders im Winter träumt sie von einem Umzug in eine wärmere Gegend, vielleicht sogar in ihre alte Heimat Libyen. Dort lebte sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr in Tripoli - bis sie ihre Großeltern verheiraten wollten. Sie bat ihren Vater, der die Welt bereiste und eine Kroatin heiratete, um Unterstützung gegen diese Zwangsehe. Es stellte sich allerdings heraus, dass der Vater ihr nicht helfen konnte. Sabah flüchtete in die Heimat ihrer Mutter und brach den Kontakt zu ihrem Vater gänzlich ab. Bei den Dreharbeiten zu diesem Filmporträt telefonierte sie erstmals wieder mit ihren Vater in Tripoli. Ein Beitrag der EBU-Sendereihe "City Folk" vom kroatischen Fernsehen.
Durch die Sendung führt -Lakis Jordanopoulos