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Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
29. 6. 2008 13:30 ORF2
Ende der Pflege-Amnestie
Circa 80 Prozent aller Österreicher wollen in ihrer vertrauten Umgebung von Angehörigen und Helferinnen betreut werden, dies geht aus einer Umfrage des Bundesministeriums für Soziales und Konsumentenschutz hervor.
Doch dies wird mit Ende der Pflege-Amnestie am 1.Juli 2008 für Betroffene und Angehörige kein leichtes Unterfangen. Eine illegale Betreuung konnte ohne die Gefahr von Nachforderungen oder Strafen legalisiert werden. Jetzt ist diese Frist beendet – doch mit Kontrollen seitens der Gebietskrankenkasse in OÖ. muss vorerst noch nicht gerechnet werden – denn trotz Serviceoffensive seitens Bund, Länder und Gemeinden ist die Abwicklung von Formalitäten noch immer ein bürokratischer Hürdenlauf. Welche Vorteile ein legales Betreuungsverhältnis für Betreuerinnen und Betreute bringen kann, zeigt der Bericht von Carola Mair. Sie sprach in OÖ mit der Pflegebetreuerin Patrician Navrotka aus der Slowakei, die seit einigen Monaten in Steyregg eine über 80jährige Patientin betreut.
Türken beten für den Sieg
Wenn die Nationalmannschaften auf dem Fußballfeld gegen einander antreten und um den Sieg kämpfen, gehen die patriotischen Emotionen hoch. Es wird oft vergessen, dass es sich nur um ein Spiel handelt. Aufgeflammte patriotische Stimmung bei den Fans, verwandeln den Fußball in einen Kampf der Nationen. Obwohl die UEFA seit Jahren durch verschiedene Projekte den Rassismus aus der Fußballwelt entfernen will, gibt es immer noch europaweit politische Mächte, den Fußball für ihre politischen Ziele zu missbrauchen. Die Fußball-Tribünen in der Türkei werden immer öfter Schauplatz für politische, nationalistische Parolen. Mehmet Akbal hat in den Wiener Fanmeilen und in der Zentral-Moschee in Favoriten türkische Fans während des Halbfinales Deutschland-Türkei beobachtet.
Fußballer aus Leidenschaft
Die Nachfrage nach afrikanischen Spielern in Europa ist groß. Besonders für junge Spieler kann dies oft ein Sprungbrett für eine internationale Fußballkarriere bedeuten. Doch vielfach müssen sich junge Spieler mit Problemen aufgrund ihrer Hautfarbe, Nationalität, ethnischen Abstammung oder Sprache auseinandersetzen. Für den erst 17jährigen Fußballnachwuchs Cedric Mugraneza steht die Fußballwelt noch offen. Der Jugendliche kam mit 9 Jahren mit seiner Familie aus wirtschaftlichen Gründen von Burundi nach Österreich und sieht sich heute einer neuen Generation von Österreichern zugehörig. Trotzdem ist ihm Tradition seiner Ursprungsheimat wichtig, die Frage: wo kommst Du her, versteht er nicht als Ausgrenzung sondern als Rückbesinnung auf seine Wurzeln. Carola Mair hat mit Cedric Mugraneza gesprochen.
Stuwerviertel
Der zweite Wiener Gemeindebezirk ist in den letzten Jahren zu einer schicken Wohnadresse geworden. Am Karmelitermarkt zum Beispiel haben sich die alternativen Intellektuellen angesiedelt. Laue Sommerabende verbringt man dort mit einem guten Glas Wein und spricht über Kunst und Politik. Das Stuwerviertel hinkt da an Schick und Coolness noch nach. In dem Gräzel bei der Donau gibt es noch Substandartwohnungen und erst in letzter Zeit fängt man auch hier an, die Häuser zu renovieren und neu zu bauen. Aber das kulturelle Miteinander der Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern ist bunt und fröhlich. Doch auch hier ist Veränderung vorprogrammiert, spätestens, wenn die neue Wirtschaftsuni gebaut wird. Sigrid Meyn zeigt einen Lokalaugenschein um den Mexikoplatz und den Vorgartenmarkt.
Moderation: Lakis Jordanopoulos