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Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
20. 4. 2008 13:30 ORF2
ORF-"Dialog-Tour"
Im Rahmen des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs organisiert der ORF gemeinsam mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eine "Dialog-Tour" durch alle Bundesländer.
Maja Haderlap
Am 22. April hält der "Dialog-Tour"-Konvoi in Klagenfurt/Celovec. Begrüßt wird der Konvoi von Maja Haderlap, der Kärntner Botschafterin für interkulturellen Dialog. Sie wurde neben Atil Kutoglu, Timna Brauer und anderen namhaften Künstlerinnen und Künstlern von Bundesministerin Claudia Schmied für diese Friedensmission eingesetzt. Die Kärntner Slowenin arbeitete 16 Jahre als Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Jetzt widmet sich die Schriftstellerin ganz dem Schreiben. Ihre slowenische Herkunft und die lebenslange Suche nach interkultureller Verständigung habe sie für die Aufgabe qualifiziert, meint Maja Haderlap in einem von Sabina Zwitter gestalteten Porträt.
Migration Mirror
"Migration Mirror" heißt die erste Ausgabe des in Zukunft halbjährig erscheinenden Einschätzungsberichts von Wirtschaftstreibenden und Wirtschaftsexperten. Darin wird die aktuelle Lage der Migration und Integration in Österreich beleuchtet. Die Industriellenvereinigung wünscht sich eine Innovation der Zuwanderungspolitik. Eine ihrer Forderungen ist der erleichterte Zugang von Asylwerbern zum Arbeitsmarkt. Denn angesichts der derzeit rund 50.000 großteils im Facharbeiterbereich offenen Stellen sei es schwer verständlich, dass einer "Dequalifizierung" von Asylwerbern auf dem Arbeitsmarkt nichts entgegensetzt werde. Der erste "Migration Mirror" gibt der Einwanderungspolitik eine schlechte Note und fordert ein Umdenken vonseiten der Politik. Peter Benovsky berichtet.
Menschenhandel
Nach ihrer Heirat mit einem Nigerianer in Nigeria kam Joana Reiterer 2003 nach Österreich. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass ihr Mann Menschenhändler war. Sie selbst sollte als Zuhälterin, als sogenannte "Madame", für ihn arbeiten. Als sie draufkam, weigerte sie sich. Sie zeigte ihren Mann an und ging ins Frauenhaus. Sie wird aber weiterhin bedroht und hat Angst um ihr Leben. Trotzdem hat sie den Verein EXIT gegründet, der sowohl in Österreich als auch in Nigeria Aufklärungsarbeit unter nigerianischen Frauen leistet. Außerdem arbeitet sie mit dem Verein LEFÖ zusammen, der sich seit zehn Jahren gegen Frauen- und Menschenhandel einsetzt. Ein Beitrag von Anni Gülgün-Mayr.
Mentoren für Migranten
In Österreich leben rund 1,4 Millionen Zuwanderer. Davon haben 8,8 Prozent einen Universitätsabschluss. Obwohl dies etwas über dem österreichischen Durchschnitt von 5,9 Prozent liegt, kann man nicht sagen, dass Österreich ein begehrtes Ziel für ausländische Akademiker ist. Einige westeuropäische Länder und Kanada ziehen durch attraktive Programme hochqualifizierte Menschen in ihre Länder. In Kanada zum Beispiel haben 40 Prozent der Zuwanderer einen Universitätsabschluss. Dort werden pro Jahr 700 zugewanderte Personen von Mentoren an Unternehmen vermittelt. Ähnlich diesem Modell läuft derzeit das Projekt "Mentoren für Migranten" in Wien. Ein Beitrag von Mehmet Akbal.
Moderation - Lakis Jordanopoulos