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Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
13.01.2008 13.30 ORF2
Sloweniens Umgang mit Minderheiten
Die Präsidentschaft der Europäischen Union liegt seit zwei Wochen fest in slowenischen Händen. Die junge Republik Slowenien und vor allem ihre Regierung kann auf keine ruhige Vorbereitungsphase auf die EU-Präsidentschaft zurückblicken. Die Medien berichteten über Angriffe auf die Pressefreiheit.
Öffentliche Protestschreiben der Journalistengewerkschaften verwehren sich gegen die politische Einflussnahme der Regierung. Die Frage der "izbrisani", der 1999 aus dem Bevölkerungsregister gelöschten ("ausradierten") Bürger aus den Republiken des ehemaligen Jugoslawiens, sorgt nach wie vor für Aufruhr. 18.000 Menschen wurden ihre Bürgerrechte entzogen. Obwohl sie seit Jahrzehnten in Slowenien zu Hause sind, fristen sie ihr Dasein im Untergrund ohne soziale Rechte. Nachhaltig erschütterte das kleine Slowenien die Vertreibung der Romafamilie Strojan von ihrem eigenen Grund und Boden in einem kleinen Dorf südlich von Ljubljana. Weil die Roma den Dörflern lästig wurden, ergriffen diese ihre Motorsägen und marschierten in den nahegelegenen Wald. Sie legten die kleine Romasiedlung in Schutt und Asche. Slowenien will jetzt schon gar nicht für Negativschlagzeilen sorgen. Ein Wunsch, der nach einem Lokalaugenschein nur durch größere Anstrengungen in Erfüllung gehen kann. Sabina und Martin Zwitter berichten.
Eine Frau übernimmt den Vorsitz bei MJÖ
347 Delegierte wählten am 16. Dezember 2007 in der Generalversammlung den neuen Vorsitz der MJÖ. Die MJÖ ist die größte deutschsprachige muslimische Organisation in Österreich und seit 2006 auch Mitglied der Österreichischen Bundesjugendvertretung. Die neue Vorsitzende heißt Tugba Seker, ist 24 Jahre alt und studiert Wirtschaftsinformatik. Ihre Eltern kommen aus der Türkei. Tugba Seker selbst ist in Herzogenburg in Niederösterreich geboren und aufgewachsen. "Die österreichisch-islamische Identität war der Kern unserer Arbeit und wird weiterhin im Mittelpunkt unserer Philosophie stehen", so die neue Vorsitzende. Ein Beitrag von Meryem Citak.
Gefühlte Kriminalität
In jedem Wahlkampf punkten populistische Politiker mit der Angst vor steigender Kriminalität. Dass in diesem Bereich die Psychologie oft mehr zählt als die Fakten, zeigt eine Untersuchung aus Deutschland: Obwohl die Zahl der Straftaten wie Morde und Autodiebstähle in Deutschland drastisch gesunken ist, nimmt die Furcht der Deutschen zu. Der ehemalige Justizminister von Niedersachsen, Christian Pfeiffer, macht eine Spirale aus privaten Medien, für die vor allem Kriminalnachrichten "gute Nachrichten" sind, die daraus entstehende Bürgermeinung und die darauf hörende Politik dafür verantwortlich. Das Fernsehen bietet heute etwa dreimal so viele Sendungen mit kriminalitätsbezogenen Inhalten wie noch vor 15 Jahren. Da wir selbst selten Zeugen von kriminellen Taten werden, sind wir, was unser Kriminalitätsempfinden angeht, fast ausschließlich von der Vermittlung durch die Medien abhängig. Ein Beitrag von Frank Farenski.
Frauenstärken
Wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede zwischen den Interessen der Frauen in Österreich und in Afrika? Fragen, denen Genderspezialisten im Rahmen eines Afrikasymposions in Oberösterreich nachgegangen sind. Die bei Linz lebende Kreolin Mosophe Beverley Allen-Stingeder ist dafür ein gutes Beispiel. In Österreich aufgewachsen, lebt die Schwarzafrikanerin heute sehr westlich orientiert. Neben Fulltimejob managt die Karrierefrau ihre Familie und engagiert sich auch für karitative Zwecke. Ein Beitrag von Carola Mair.