Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
21.10.2007 13.30 ORF2
Christine Nöstlinger im Interview
Lakis Jordanopoulos präsentiert in der Sendung "Heimat, fremde Heimat", die ganz im Zeichen des "ORF-Themenschwerpunkts: Kinder" steht, folgende Beiträge:
Abgestempelt: "Integrationskind"
41 Prozent der Sonderschüler haben Migrationshintergrund. Eine Sonderschullehrerin, die nicht erkannt werden will, erzählt, wie Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache nach dem Sonderschullehrplan unterrichtet werden und wie es zu den schulpsychologischen Tests kommt. Auch Vorschulkinder würden getestet werden, erzählt sie. Die Leiterin der Schulpsychologie im Stadtschulrat bestreitet dies. Ein türkischer Vater im niederösterreichischen Neunkirchen sollte sein Kind bereits im Vorschulalter schulpsychologisch testen lassen. Als er ablehnte, kam seine Tochter mit anderen Kindern nichtdeutscher Muttersprache in eine Klasse, die ein Modell der Volksschule Steinfeld in Neunkirchen ist. Die Absonderung der Zuwandererkinder von den deutsch-muttersprachlichen Kindern missfällt den Eltern. Trotz Unterschriftensammlung und mehrmaliger Ablehnung dieses Projekts ist diese Klasse heuer im zweiten Schuljahr. Ein Beitrag von Ani Gülgün-Mayr.
Kinderbücher gegen Intoleranz, Vorurteile und Angst vor dem Fremden
Christine Nöstlinger, die wohl bekannteste österreichische Kinderbuchautorin, hat es geschafft, Kindern das kulturelle Zusammenleben, Toleranz und Neugier für das Fremde schmackhaft zu machen. Sie ist die an Österreichs Schulen meistgelesene Autorin und eine profunde Kennerin der kindlichen Seele. Sabina Zwitter sprach mit Christine Nöstlinger über ihre Kindheit und ihr frühes Wissen um die Verbrechen der Nationalsozialisten. Die Autorin stellt die gängigen Erziehungskonzepte in Frage und erzählt über ihre Muttersprache, den Wiener Dialekt, den man ihr in der Schule auszutreiben versuchte.
Positive Aspekte der Bilingualität
Tschechinnen, die nach Österreich geheiratet haben, erzählen über den Alltag mit ihren zweisprachigen Kindern. Die Kinder besuchen die zweisprachige private "Komensky"-Schule in Wien - eine Einrichtung, die es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für die Wiener tschechische Volksgruppe gibt und die bis heute aus privaten Mitteln finanziert wird. Nach der Schule verbringen die Kinder mit ihren Müttern gemeinsam viel Zeit mit Lernen, weil sie sich für den Unterricht sowohl in Deutsch als auch in Tschechisch vorbereiten müssen. Zweisprachigkeit steigert nicht nur die Chancen im Berufsleben bzw. beim Erlernen von Fremdsprachen, sondern wirkt sich wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge auch auf das soziale Verhalten und die Persönlichkeitsentwicklung aus. Ein Beitrag von Dalibor Hysek.