Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
16.9.2012
ORF 2, 13:30 Uhr
Integration durch Sport
Über das Sporterlebnis ergibt sich die Gelegenheit, Menschen anderer Kulturkreise kennenzulernen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, aber auch Missverständnisse und Vorurteile abzubauen, sowie Verständnis und Toleranz aufzubauen.
Sport als Medium ist für Kinder und Jugendliche aller Kulturen und Schichten hoch attraktiv. Besondere Bedeutung haben soziale Orte, an denen Gemeinsamkeiten und Vielfalt positiv erlebt und erfahren werden, unter anderem Schulen, Sportvereine oder sogenannte Sportkäfige. Kinder und Jugendliche leisten dabei durch ihr alltägliches Miteinander einen großen Beitrag zur sozialen Integration, häufig auch ohne das spezielle Etikett "Integration". Trotzdem werden Sportunterrichtsstunden an Schulen gekürzt, Vereine nicht gefördert und somit der Sport aus dem Alltag der Jugendlichen immer mehr verdrängt. Über die aktuelle Situation in Wien berichten Nina Filipancic und Silvana Meixner.
Schiedsrichter im Gemeindebau
Lazare Koffi war in seiner ersten Heimat Kamerun Fußballer. Nun lebt er seit bereits 21 Jahren in Österreich. Hier absolvierte Koffi die Schiedsrichterausbildung und pfeift seither in der Oberliga. Für seine Familie waren vor allem die ersten Jahre im Gemeindebau in der Wiener Großfeldsiedlung nicht einfach. Die Familienmitglieder hatten zu dieser Zeit sehr wenig Kontakt zu den Nachbarn und litten oft unter Heimweh. Inzwischen hat sich die Situation gebessert. Die Familie lebt nicht mehr in Isolation und Lazare Koffi trainiert einmal pro Woche Kinder aus der Siedlung. Durch die regelmäßige gemeinsame Aktivität der Kinder verstärkt sich aber auch der Kontakt unter deren Eltern. Im Hof wird miteinander Kaffee getrunken, bevor man sich im einzigen Lokal der Umgebung trifft, um die Unterhaltung fortzusetzen. Mehmet Akbal hat mit Lazare Koffi und seinen österreichischen Freunden gesprochen.
An der "Copa Cagrana"
Seit 20 Jahren befindet sich mit der Wiener "Copa Cagrana" am linken Ufer der Neuen Donau in Kaisermühlen ein riesiges Freizeitparadies. Neben Gastronomie, Bars und Clubs direkt am Wasser werden dort auch jedes Jahr bis Ende September eine Reihe von Festen und Live-Events geboten. Die meisten der Lokalbetreiber sind Zuwanderer.Während es in der gegenüberliegenden "Sunken City" auf der Donauinsel relativ ruhig zugeht, treten an der "Copa Cagrana" seit zwei Jahren zunehmend Probleme auf. Die Stadt Wien bezeichnet die "heißeste Meile Wiens" – wie die Copa Cagrana auch genannt wird – als "Bretterbude" oder "Bretterdorf" und plant, sie zu schleifen, um stattdessen eine gehobene Lokalszene aufzubauen, berichtet der derzeitige Verpächter Norbert Weber. Mehmet Akbal wollte wissen, ob dem so ist und hat sich die Situation an der "Copa Cagrana" und in der "Sunken City" genauer angesehen.
Moderation: Lakis Jordanopoulos