Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
24.6.2012
ORF2 13:30 Uhr
Imagewandel der Schwarzafrikaner
Dass es heute viele Klischees zu Afrika und insbesondere zu den in Österreich lebenden Schwarzafrikanern gibt, ist allseits bekannt. Wie aber ist dieses Image entstanden?
Wie hat sich das Bild der Schwarzafrikaner in Österreich im Laufe der Geschichte entwickelt und verändert? "Heimat Fremde Heimat" hat sich gemeinsam mit Walter Sauer, Universitätsprofessor am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, auf die historischen Spuren Afrikas in Wien begeben. Im gleichen Beitrag von Stefanie Simpkins bieten Esperance François Bulayumi, Bildungsreferent am Afro-Asiatischen Institut und Esther Maria Kürmayr von der "Schwarze Frauen Community" einen Blick auf die heutige Situation der Immigranten aus Schwarzafrika. Ihre Standpunkte könnten unterschiedlicher nicht sein.
Joana Adesuwa Reiterer Vom Opfer zur Menschenrechtsaktivistin
Joana Adesuwa Reiterer ist in Nigeria geboren und aufgewachsen. 2003 kam die damals 22- jährige mit ihrem ersten Mann nach Österreich. Der vermeintliche Restaurantbesitzer entpuppte sich als Menschenhändler, der junge Mädchen aus Nigeria nach Wien brachte, um sie zur Prostitution zu zwingen. Joana gelang es, aus der Ehe auszubrechen, und sie begann ihren Kampf gegen den Menschenhandel. Sie gründete den Verein EXIT und leistet seither Aufklärungsarbeit in Nigeria und Europa. Zudem versucht sie betroffene Frauen in Österreich zu unterstützen. Die mehrfache Buchautorin und Filmemacherin lebt mittlerweile in zweiter Ehe mit einem Österreicher und hat zwei Kinder. Das Portrait einer mutigen und engagierten Frau von Nadine Rosnitschek.
Menschenwürde und Bleiberecht
Der Verein Aspis bietet ein vielfältiges Hilfsangebot für traumatisierte Menschen. Wer Erfahrungen mit Gewalt vor oder während der Flucht durchgemacht hat, leidet oft psychisch aber auch physisch unter den Folgen dieser "extremen Situation". Traurig ist, dass es durch das Asylverfahren in Österreich oft zu einer Retraumatisierung kommen kann, berichtet Klaus Ottomeyer vom Verein Aspis. Aktuell beschäftigt der Fall der Familie Gereev den psychosozialen Dienst: Die schwangere Mutter wurde mit ihren vier Kindern frühmorgens von der Fremdenpolizei abgeholt, obwohl führende Psychiater des Landes einem Kind der Familie eine schwere psychiatrische Erkrankung attestiert hatten. Aus diesem Grund wurde vor einer Abschiebung des Kindes gewarnt. Im konkreten Fall hält der Menschrechtsbeirat im Innenministerium ein "humanitäres Bleiberecht" für zielführend. Der Ball liegt nun beim Landeshauptmann von Kärnten. Mehr darüber im Beitrag von Sabina Zwitter-Grilc.
Moderation: Lakis Iordanopoulos