Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
20.5.2012
ORF2 13:30 Uhr
Steine der Erinnerung
"Es ist für mich so, als hätten meine Großeltern nun endlich einen Grabstein bekommen", sagt Barbara Zeisl, deren Eltern 1938 die Flucht aus Wien in die USA gelang, und deren Großeltern direkt vor ihrem Wohnhaus in der Heinestraße 42 verschleppt und im Konzentrationslager ermordet wurden.
"Steine der Erinnerung" ist eine seit 2005 bestehende Initiative eines kleinen Vereins, der es sich zur Aufgabe gesetzt hat, den Opfern der nationalsozialistischen Konzentrationslager dort zu gedenken, wo sie gewaltsam abtransportiert wurden – mit schlichten Messingtafeln, auf denen der Name und die Kurzbeschreibung der Schicksale dieser Menschen zu lesen ist. Als am 13. Mai 2012 150 weitere, so bezeichnete "Steine der Erinnerung" gewürdigt wurden, kamen Angehörige aus den USA, England und Israel nach Wien und begaben sich auf einen "Weg der Erinnerung durch die Leopoldstadt". Ronald Vaughan berichtet.
Exilkambodschaner
Rund 3.000 Kambodschaner flüchteten in den 1970er Jahren vor dem gefürchteten Roten Khmer-Regime nach Österreich. Beinahe zwei Millionen Menschen kamen damals unter der Herrschaft Pol Pots ums Leben. Erst 30 Jahre später nahm das Rote Khmer-Tribunal seine Arbeit auf. Damit begann die Auseinandersetzung mit einer schmerzvollen Vergangenheit. Die austro-amerikanische Regisseurin Susanne Brandstätter zeigt in ihrem Film "The Future’s Past", der derzeit in den Kinos läuft, eine Konfrontation der kambodschanischen Jugend von heute mit der erschreckenden Realität der Elterngeneration. Ein Film, der auch den in Österreich lebenden Exilkambodschanern ans Herz geht. Ein Beitrag von Carola Mair.
Vom Flüchtlingskind zur Miss Austria
Als achtjähriges Mädchen ließ Amina Dagi mit ihrer Mutter und ihrem Bruder aus politischen Gründen das nordkaukasische Dagestan hinter sich, um in Österreich eine neue Heimat zu finden. Neun Jahre später wird sie zur schönsten Frau des Landes gekürt - zur "Miss Austria". Ihre Zielstrebigkeit und ihren Ehrgeiz hat Amina Dagi bereits in der Schule bewiesen: Sie erhielt ein Stipendium, das an engagierte und begabte SchülerInnen mit Migrationshintergrund vergeben wird und hilft im Rahmen dieses Stipendiums Volksschulkindern beim Lesen. Aber auch ihren neuen Aufgaben als "Miss Austria" und als Model sieht Amina Dagi optimistisch und selbstbewusst entgegen. Tatjana Koren-Zwitter berichtet.
Moderation: Lakis Jordanopoulos