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Di | 26.11.2013
Heimat Fremde Heimat
13.2.2011 ORF2 13:30
„Ipak sind we aile“
Das ist der Titel einer Schulveranstaltung der in vier Worten aus vier Sprachen ein harmonisches Miteinander charakterisiert und auf Deutsch "Trotzdem sind wir Familie" bedeutet. Es ist die Abschlussklasse der Handelsschule in Wien 10, die das aktive Miteinander in den Mittelpunkt einer Projektarbeit gestellt hat.
Wenn Schuldirektor Mag. Peter Slanar, bei der Präsentation des Projekts, nach der Muttersprache seiner Schüler fragt, dann ist Deutsch eine verschwindende Minderheit. Trotzdem sprechen alle Schüler hervorragend die deutsche Sprache. Zahlreiche Freundschaften zwischen den Schülern, aus rund 40 Kulturkreisen, sind entstanden und auch hier ist die Deutsche Sprache ein wichtiges Bindeglied. Ronald P. Vaughan sprach mit Schulfreunden und Freundinnen mit kulturell sehr unterschiedlicher Herkunft.
„Ich bin nicht willkommen"
Die SchülerInnen mit migrantischen Wurzeln wollen nicht als Problem gesehen werden und pochen auf das Recht auf Bildung. LehrerInnen, die in ihrer Ausbildung nicht befähigt wurden mit den Problemen der interkulturellen Realität umzugehen, würden Kinder mit nicht deutscher Muttersprache nicht adäquat unterrichten und behandeln. Im österreichischen Schulsystem gäbe eine gläserne Decke, meint eine Schülerin. An den renommierten Gymnasien im Land ist der Anteil von SchülerInnen mit migrantischen Wurzeln verschwindend gering. Während migrantische Kinder mit guten Noten nicht in die Gymnasien gelassen würden, drücke man die Gymnasiasten mit 5ern durch. Den Migranten wird vorgeworfen sich nicht entsprechend in der Schule einzubringen. Eine Reportage von Sabina und Martin Zwitter über die Probleme von SchülerInnen mit migrantischen Wurzeln.
Internationaler Tag der Muttersprache
In einer Woche findet der internationale UNESCO Tag der Muttersprache statt.Wir fragten den Wiener Linguisten Nikul Dorostkar nach dem Stellenwert der Muttersprachen in einer multikulturell zusammengesetzten Gesellschaft. Laut UNESCO sind nämlich etwa 50 Prozent der weltweit gesprochenen Sprachen bedroht.Auch in Österreich stellt sich die Frage,in wie fern es Sinn macht,die„zugewanderten" Muttersprachen zu fördern.
Tiroler Aloys Sprenger als Retter der Urdu Sprache
Mit der Gründung von Pakistan vor rund 60 Jahren wurde URDU - die Sprache der dortigen Muslime - neben Englisch als Staatssprache eingeführt. Dass es diese Sprache überhaupt noch gibt ist vor allem einem Österreicher zu verdanken. Vor 150 Jahren machte sich der gebürtige Tiroler ALOYS SPRENGER auf den Weg nach Indien und war dort maßgeblich daran beteiligt den drohenden Verfall der Sprachkultur der Muslime abzuwehren. Dalibor Hýsek hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Moderation: Silvana Meixner