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Di | 26.11.2013
Heimat Fremde Heimat
30.1.2011 ORF2 13:30
Braucht Österreich Migration?
Die lang diskutierte „Rot-Weiß-Rot Card“ kommt voraussichtlich ab 1. Juni dieses Jahres. Sie regelt die Zuwanderung nach Österreich nach bestimmten, festgelegten Zuwanderungs-Kriterien und Regeln. Die Card löst die geltende „Quotenregelung“ ab.
Nach ihrer Einführung wird der Zuzug von neuen Arbeitsmigraten vom Bedarf an neuen Arbeitskräften abhängen. Vertreter aus Wirtschaft und Politik sind vergangenen Montag in Wien zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Braucht Österreich Migration?“ zusammengekommen, um die Details der kommenden Regelung in der Öffentlichkeit zu erörtern. Dalibor Hýsek berichtet.
Ehe mit Grenzen
Seit den Verschärfungen im Fremdenrecht sind unzählige binationale Paare betroffen. Ein Fallbeispiel ist die Thailänderin Prapaborn Pötzlbauer. Sie hat nach ihrer Scheidung von einem Österreicher ihren Aufenthaltsstatus verloren. Grund: sie hatte die Frist der Bekanntgabe ihrer Scheidung nicht eingehalten - eine Frist, die von drei Monaten auf ein Monat reduziert wurde! Im Fall des US-Amerikaners Walter Hawk erschien das monatliche Einkommen der österreichischen Ehepartnerin nicht glaubwürdig. Frau Hawk ist selbständig und schuldenfrei und kann auch Eigenkapital vorweisen. Wie gehen die Behörden in solchen und ähnlichen Fällen vor? Manche Beamte drücken ein Auge zu, andere erfüllen das Gesetz buchstabengetreu, heißt es unter vorgehaltener Hand. Sind die Gesetze mittlerweile so komplex, dass sie reine Auslegungssache sind? Ani Gülgün-Mayr und Nadine Rosnitschek berichten.
Aleviten und Islam
Die Anerkennung der Aleviten in Österreich im vergangenen Dezember als religiöse Bekenntnisgemeinschaft mit der Bezeichnung : "Islamisch - Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich“ (IAGÖ) sorgte für Aufregung unter den alevitischen Organisationen. Jetzt reicht die Föderation der alevitischen Gemeinden im Lande Beschwerde beim VfGH ein. Der Grund: Die Föderation sieht sich als einzige legitime Vertreterin der Aleviten in Österreich. Neben der Frage der Vertretung gibt es aber auch theologische Differenzen. Während die eine Gruppe das „Alevitentum“ als eine islamische Religionsrichtung innerhalb des Islam sieht, distanziert sich die andere Gruppe vom Islam und sieht sich als eigenständige Glaubensgemeinschaft. Mehmet Akbal hat mit Vertretern beider Gruppen gesprochen.
Moderation: Lakis Jordanopoulos