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Di | 26.11.2013
Heimat Fremde Heimat
23.1.2011 ORF2 13:30
Bürgerinitiative Wiener Neustadt
Wenn es sich um den Bau von islamischen Zentren in Österreich handelt, scheint derzeit die Gründung von Bürgerinitiativen, die dagegen sind, „in“ zu sein. Die aktuellste AktivistInnengruppe ist derzeit in Wiener Neustadt anzutreffen.
Grund: Der türkische Integrationsverein HAVAS hat das an Kleingärten angrenzende Grundstück erworben. Die Baugenehmigung für ein 16 Meter hohes und 3000 m2 großes Islamzentrum wurde erteilt. Acht Schrebergärtner, sie nennen sich „Gartengallier“, haben sich deswegen zusammengeschlossen, um die Nachbarschaft zu diesem islamischen Zentrum zu verhindern. Mit der Stadtregierung gibt es nach abgebrochener Mediation kein Einvernehmen mehr. Doch die "Gartengallier" haben Verbündete gefunden: Mit den Wiener Initiativen Dammstraße und Rappgasse wurde nun eine überregionale Plattform gegen Islamzentren gegründet. In der ORF Sendung BÜRGERFORUM vergangenen Dienstag, wurde weiterdiskutiert. Auf einen grünen Zweig ist man nicht gekommen. Eine schwierige Nachbarschaft, die sich hier anbahnt, ist gewiss - berichtet Ani Gülgün Mayr.
Studiogespräch
Zum Thema: „Bürgerinitiative Wiener Neustadt“ und zu aktuellen Fragen des Zusammenlebens in Österreich wird der anerkannte Migrationsexperte Dr. Bernhard Perchinig im Studio befragt.
Rassismus bei der Polizei?
Nach den angeblichen rassistischen Übergriffen der Wiener Polizei auf schwarze Gäste eines Lokals im 16.Bezirk, am vergangenen Weihnachtsabend, wenden sich weitere Betroffene an das Nachrichtenmagazin „Profil“ mit Anschuldigungen an die Wiener Polizei. Unter ihnen auch Evalisha Freitag, Lokalbesitzerin aus Kenia. Sie wirft den Exekutivbeamten vor, sie hätten sie durch permanente Razzien und unergründliche Geldstrafen dazu gezwungen, zwei ihrer Lokale zu schließen. Für negative Schlagzeilen, im Jahr 2009 sorgte, auch der Fall „Mike Brennan“. Der US-Bürger und Lehrer an der „Vienna International School“ wurde, im Februar 2009, von einem Wiener Polizisten in einer U-Bahn Station zusammengeschlagen, da er ihn angeblich mit einem Drogendealer verwechselt hatte. Das vorläufige Urteil lautet nun 2800€ Geldstrafe für den Beamten, der nach wie vor im Dienst ist. Diese und andere Fälle in der Vergangenheit veranlassen nun die Menschenrechtsorganisation „SOS Mitmensch“ die Wiener Polizei öffentlich zu kritisieren und konkrete Forderungen an sie zu stellen. Ein Beitrag von Nadine Rosnitschek.
Österreichs Tunesier zur Lage in ihrer alten Heimat
Ein Brandanschlag vor zwei Wochen auf ein tunesisches Vereinslokal, im ersten Wiener Gemeindebezirk, sorgte unter den Mitgliedern des von der tunesischen Botschaft und der Gemeinde Wien finanzierten Migranten-Vereines für helle Aufregung. Während die Polizei bis heute weiter ermittelt, überrollte die Nachricht über den Regierungsumsturz in Tunesien, nicht nur die 6.000 Menschen mit tunesischen Wurzeln in Österreich, sondern ganz Europa. Sihem Densedrine, eine der bekanntesten tunesischen Menschenrechtsaktivistinnen in Europa, lebte bis vor kurzem in Österreich. Wie der Großteil der österreichischen Tunesierinnen und Tunesier fordert die sogenannte „Grazer Exilautorin“, im Telefoninterview aus Tunis, die Unterstützung Österreichs für die Demokratisierung ihrer Heimat. Mit Sihem Densedrine und betroffenen Menschen aus Tunesien, die in Österreich leben, hat Sabina Zwitter gesprochen.
Moderation: Lakis Jordanopoulos