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Di | 26.11.2013
Heimat, fremde Heimat
20.12.2009 13:30 ORF2
Weihnachtschor
Ein Chor als Modell für gesellschaftlichen Zusammenhalt? Die Salzburger Chorknaben- und Mädchen zeigen dass es möglich ist, dass Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Religionen gemeinsam Weihnachtslieder erklingen lassen.
Gabriela ist die Tochter einer Peruanerin und eines Salzburgers. Sie will an den Traditionen ihrer Mutter festhalten und stellt nach peruanischer Tradition die Geburt Jesu in den Mittelpunkt des Festes. Karima und Shirin sind Kinder eines Ägypters und einer Salzburgerin. Obwohl die Familie praktizierende Muslime sind, können sie dem Weihnachtsfest viel abgewinnen. Die Kinder zu Hause in beiden Kulturen wünschen sich von den Menschen in Österreich mehr Respekt. Ein Beitrag von Martin und Sabina Zwitter.
Moša Šišić und Hary Stojka
Roma-Musiker zeichnen sich in hohem Maße durch die Fähigkeit aus, die musikalischen Einflüsse ihrer Umwelt in sich aufzunehmen und in ihren persönlichen Musikstil zu integrieren. Das gilt auch für den Ausnahmegitarristen Harri Stojka, der in Wien aufgewachsen ist und der Lovara-Roma-Dynastie vom Stamm der Bagareschtschi angehört. Seine erste Gitarre drückte ihm schon im zarten Kindesalter sein Vater Mongo Stojka in die Hand. Und so begann eine steile Musikerkarriere, die bis heute erfolgreich fortgesetzt wird. Mehr als 30 Tonträger gehen auf sein Konto zurück. Die letzte und aktuelle mit dem Titel: „In between“ hat Harri Stojka gemeinsam mit dem begnadeten Geiger Moša Šišić produziert, der ebenfalls den Roma entstammt und aus Serbien kommt. Das CD-Cover von der Künstlerin Tina Hochkogler gestaltet zeigt zwei Flusslandschaften, die zur Mitte zusammenführen: Symbol für das gemeinsame musikalische Wirken von Harri und Moša. Ein Beitrag von Silvana Meixner und Lakis Jordanopoulos.
Brandauer im slowenisch-sprachigem Theater
Der Musiker Christian Brandauer, Sohn von Klaus Maria Brandauer, seine Frau Natalija und Tochter Leni, machen in Wien slowenisches Kindertheater, um der „zweiten Generation" von Sloweninnen und Slowenen in Wien den Zugang zur Muttersprache zu erleichtern. Natalija Brandauer stammt aus dem slowenischen Weingebiet Jeruzalem und ist als typisches „Gastarbeiterkind" in Deutschland aufgewachsen. Ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus bearbeitet sie nicht nur als Regisseurin im Theater. Sie ist auch als Alphabetisierungslehrerin für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge tätig. Christian Brandauer hat in seiner Jugend Erfahrungen mit Ausgrenzung gemacht, als man ihn ob seiner längeren Haare im Bierzelt gleich ins Gas schicken wollte. Die Brandauers plädieren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen rassistische Hetze und für eine gute Ausbildung aller jungen Menschen, egal welcher Herkunft, in Österreich. Die Arbeit am Kinderstück hat Christian Brandauer seinem Ziel, die Muttersprache seiner Frau zu erlernen, einen Schritt näher gebracht. Ein Beitrag von Sabina Zwitter.
Moderation: Silvana Meixner