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Di | 26.11.2013
Lakis Iordanopoulos
13.12.2009
Letzte Sendung mit Slavko Ninić
Lakis Iordanopoulos, der 15 Jahre die Radio-sendung 'Heimat, fremde Heimat' auf Radio Wien gestaltet hat, beendet diese Ära mit einem Musikerkollegen. Slavko Ninić ist sein letzter Gast im Studio.
Originalton seiner Verabschiedung
"Ja das war´s dann meine Damen und Herren, nicht nur für heute und für dieses Jahr, sondern überhaupt für 'Heimat, fremde Heimat' auf der Frequenz von Radio Wien. Nach 15 Jahren wöchentlicher Präsenz jeden Sonntagabend bedanke ich mich für Ihre Treue, Ihre Akzeptanz und gelegentlich für Ihre Toleranz. Mehr als 750 Studio-Gäste in den vergangenen Jahren haben mir vor allem beigebracht, dass die Liebe zu Wien das ist, was uns alle verbindet - die innige Liebe zu dieser Stadt und der Respekt voreinander in guten und in weniger guten Zeiten. Gefühle übrigens, die unbezahlbar sind und daher auch in keiner Kostenrechnung aufscheinen können. In diesem Sinne wünscht Ihnen für das nächste Jahr und für die kommenden Jahre ein aller letztes mal vor allem Gesundheit und alles Gute Ihr Lakis Jordanopoulos."
Heimat, fremde Heimat 13. Dezember 2009
Sendung - on demand
"Tschusch"
Wenn es ein Wort gibt, das Slavko Ninić nicht mag, dann ist es das Wort: Tschusch. Und so ist er vor 20 Jahren homöopathisch vorgegangen -hat so zu sagen Ähnliches mit Ähnlichem bekämpft und seine Band "Wiener Tschuschenkapelle" getauft.
Wiener Tschuschenkapelle
Slavko Ninic mit der Stadrätin Sandra Frauenberger
Charismatische Stimme unter dem Hut
Die Musik der Band war damals dem österreichischen Ohr nicht gänzlich unbekannt. Der Balkan ist ja nur einen Katzensprung von Wien entfernt und an manchen Tagen nicht einmal das. Doch erst über die Wiener Tschuschenkapelle klang sie runder, bauchiger und durcharrangiert –wie ein Profimusiker sagen würde- ohne dadurch nur im Geringsten an Spontanität einzubüssen. Das Erfolgsgeheimnis der Band: gute Musikerinnen und Musiker, guter Sound und Slavko Ninić in Mitten vom Ganzen mit seinem unzertrennlichen Hut auf dem Kopf, mit seiner charismatischen Stimme und einem Sinn für Humor, der sich dem Wiener Schmäh zum verwechseln ähnlich anfühlt, ohne seine südeuropäischen Wurzeln zu leugnen.

Dass die Wiener Tschuschenkapelle von Anfang an als "Brückenbauer“ zwischen den Kulturen in Wien und als Beispiel für Integration gesehen wurde, war von Slavko Ninic nicht geplant oder vorgesehen. Er und seine MusikerInnen haben aber gerne auch diese Rolle übernommen, so lange sie sich deswegen als Künstler nicht verstellen mussten. Zum zwanzigjährigen Jubiläum der "Wiener Tschuschenkapelle" wurde Slavko Ninic vor wenigen Tagen mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet.