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Di | 26.11.2013
Sandra Frauenberger, Zeynep Elibol
Frauenpreis 2008 an Zeynep Elibol
Frauenstadträtin Sandra Frauenberger verlieh den diesjährigen Frauenpreis in der Kategorie "Bildung" an Zeynep Elibol, Leiterin der berufsorientierten islamischen Fachschule für soziale Bildung.
Frauenstadträtin Sandra Frauenberger würdigte den Einsatz von Zeynep Elibol im empowerment von Mädchen und jungen Frauen mit muslimischen Hintergrund, um ihnen gleiche Chancen beim Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Als Brückenbauerin zwischen den Kulturen und Religionen leiste Elibol hier auch eine unverzichtbare Sensibilisierungsarbeit in der Öffentlichkeit, sagte Frauenberger.
Johanna Dohnal, Sandra Frauenberger, Zeynep Elibol, Ruth Klüger
Frauenpreis 2008 auch für Ruth Klüger
Gestern Abend wurde im feierlichen Rahmen des Wiener Rathauses zum 7. Mal der Wiener Frauenpreis vergeben, mit dem die Stadt Wien beispielgebende Frauen und deren herausragende Leistungen würdigt. Neben Zeynep Elibol wurde Ruth Klüger, Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin, in der Kategorie "Gedenkjahr 1938" mit dem Preis ausgezeichnet.

Erstmals seit Bestehen des Wiener Frauenpreises wurde im heurigen Jahr ein ganz besonderer Preis, ein Ehrenpreis verliehen. Der Ehrenpreis wird in Zukunft nicht jedes Jahr verliehen, sondern ehrt ein außergewöhnliches 'Lebenswerk'. Der erste Ehrenpreis ging an Johanna Dohnal.
Jurybegründung Die Preisträgerin 2008 Elibol
"Zeynep Elibol ist gläubige Muslimin, sie ist Kopftuchträgerin, sie ist gebildet, aufgeschlossen und mutig. Sie unterrichtet junge Musliminnen in Wien. Sie lehrt dort jedoch nicht nur Soziales, sondern sie lehrt den jungen Frauen Selbstvertrauen, Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein. Damit macht sie sich in ihrer eigenen Community - vor allem bei Männern - nicht immer beliebt. Respektiert ist sie allemal. Sie diskutiert mit Andersdenkenden mit großer Bestimmtheit und ist damit auch eine Botschafterin der Muslime und vor allem der kaum gehörten Musliminnen in Wien. Wenn sie spricht, hört man ihr zu. Was sie sagt, hat Gewicht. Sie verurteilt nicht, weder die einen, noch die anderen. Sie baut Brücken zwischen den Kulturen und den Religionen. Weil dieses Gespräch zwischen den Kulturen und Religionen, das sie immer wieder initiiert, so wichtig ist, haben die Jury entschieden, Frau Elibol den Frauenpreis der Stadt Wien zu verleihen."