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Wiener Projekt |
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Österreichische Juden in Buenos Aires
In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires gibt es noch immer das weit verbreitete Bild, dass Österreich ein Hort von Antisemiten ist.
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Das meinten die privaten Initiatoren des Projekts "Verlorene Nachbarschaft Buenos Aires - Wien 2008" bei einer Pressekonferenz zur Projektpräsentation.
Um diese Vorstellung zu korrigieren und Vergangenheitsbewältigung rund um die Reichspogromnacht von 1938 zu verwirklichen, sollen von 26. Oktober bis 9. November zwei Wochen lang literarische und musikalische Veranstaltungen in Buenos Aires ein Stück "Versöhnungsarbeit" leisten. |
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350 leben in Buenos Aires
Zwischen 2.000 und 4.000 österreichische Juden sind nach Schätzungen im Umfeld der Reichsprogromnacht von 1938 nach Argentinien ausgewandert. 350 von ihnen leben nach Angaben eines der Projektleiter, Georg Schönfeld, in Buenos Aires noch. Diese könnten sich nicht vorstellen nach Wien zurückzukehren, "zu viel Schreckliches" hätten sie gesehen, so Schönfeld.
In Zusammenarbeit mit argentinischen jüdischen Vereinen, der österreichischen Botschaft, österreichischen Vertretern aus Kunst, Kultur und Wissenschaft sind in Buenos Aires Erzählungen, Vorträge, Gespräche, Filmvorführungen, Musikabende und Ausstellungen geplant. Wissenschaftliche Forschungen und Evaluation sollen das Projekt begleiten.
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"Verlorene Nachbarschaft - die Synagoge in der Neudeggergasse"
Vor Ort wird das, schon im Projekt der Initiatoren "Verlorene Nachbarschaft - die Synagoge in der Neudeggergasse" vor zehn Jahren in Wien zum Einsatz gekommene, zwei geteilte Fassadenbild dieser Synagoge in Originalgröße wieder zum Einsatz kommen. Eine Video- und Audio-Permanentübertragung soll je ein Kaffeehaus in Buenos Aires und Wien über die gesamte Veranstaltungszeit verbinden. In Wien selbst ist die Installation einer Laserprojektion in Form eines Davidsterns in den Abend- und Nachtstunden am Wiener Heldenplatz vorgesehen.
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Gesamtkosten bis zu 700.000 Euro
Die Gesamtkosten für das Projekt werden von den Veranstaltern auf bis zu 700.000 Euro geschätzt. Mitfinanziert wird die Veranstaltungsreihe, für die prominente Schirmherrschaft aus Argentinien und Österreich geplant ist, unter anderem von der Stadt Wien, dem Bundeskanzleramt, Bundesministerien, der Universität Wien, der Technischen Universität Wien und privaten Sponsoren. "Wir haben viele Zusagen, laufen aber noch um 170.000 Euro", so Projektleiter Schönfeld.
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Unterstützung
Aus Österreich wird das Projekt etwa von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S), Außenministerin Ursula Plassnik (V), dem Botschafter Argentiniens in Österreich Eugenio Maria Curia, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) Ariel Muzicant, dem Schriftsteller Erich Hackl oder dem Politologen Anton Pelinka namhaft unterstützt.
In der sogenannten Reichsprogromnacht oder "Reichskristallnacht" vom 9. auf den 10. November 1938 wurden vom nationalsozialistischen Regime im gesamten Deutschen Reich jüdische Bürger misshandelt, verschleppt und umgebracht, Synagogen angezündet und jüdische Friedhöfe zerstört. Tausende Juden flohen als Reaktion ins Ausland.
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