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Frankreich |
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Abschiebung kostet 600 Mio Euro
Die Abschiebung von Ausländern ohne Papiere hat Frankreich nach Schätzung eines Experten im vergangenen Jahr etwa 600 Millionen Euro gekostet.
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"Jeder abgeschobene Ausländer verursacht im Schnitt Kosten in Höhe von 25 000 Euro", sagte der Einwanderungsexperte Hervé Le Bras in einem dpa-Gespräch. Diese Kosten seien absurd hoch, vor allem weil ein großer Teil der Abgeschobenen wieder zurückkomme. |
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Ursprünglich legal ins Land gekommen
"Etwa 70 Prozent der Ausländer ohne Papiere sind ursprünglich legal ins Land gekommen, also mit einem Kurzzeitvisum", sagte Le Bras. "Das bedeutet, dass viele es erneut versuchen werden." Frankreich schiebe außerdem auch Rumänen und Bulgaren ab, die bei Schwarzarbeit erwischt würden. Da diese Länder zur EU zählen, können die Betroffenen auch ohne Visum wiederkommen.
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Zielvorgabe - mindestens 25 000 illegale Ausländer abzuschieben
Die Zielvorgabe der französischen Regierung, im kommenden Jahr erneut mindestens 25 000 illegale Ausländer abzuschieben, hält Le Bras für riskant. "Es erhöht den Druck auf die Polizei, das kann leicht zu Übergriffen führen", sagte der Bevölkerungswissenschaftler, der in einer Regierungskommission zur Einwanderung mitarbeitet. In den vergangenen Monaten haben sich mehrfach Sicherheitskräfte in den Medien beschwert, dass sie bei der Abschiebung "Zahlen machen" müssen. Le Bras kritisierte außerdem, dass Frankreich Quoten für Einwanderer einführen will. "Quoten für bestimmte Länder festzulegen ist rassistisch", meint Le Bras. Es sei allenfalls sinnvoll, Quoten für bestimmte Ausbildungsgruppen einzuführen, um den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte zu fördern.
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Einwanderung zum zentralen Thema machen
Wenn Frankreich in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, will Präsident Nicolas Sarkozy Einwanderung zu einem der zentralen Themen machen. Zu seinen Vorschlägen zählt eine europaweite Vereinheitlichung des Asylrechts, verstärkte gemeinsame Grenzkontrollen, gemeinsam organisierte Abschiebungen per Flugzeug und der Verzicht auf Massenlegalisierungen von Ausländern ohne Papiere.
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