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Di | 26.11.2013

"Assimilation ist ein Verbrechen"
"Integration dürfe allerdings nicht mit Assimilation gleichgesetzt werden, Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", warnte der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan vor 20.000 Zuhörern in der Kölnerarena.
Türken sind keine Fremden mehr
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan fordert von seinen Landsleuten in Deutschland verstärkte Integrations-bemühungen. "Wir dürfen uns nicht als Fremde betrachten, sondern müssen uns als wesentliches Element dieses Landes sehen", sagte Erdogan gestern.
Der türkische Regierungsschef regte am Freitag während seines Besuches für die Trauerfeier in Ludwigshafen unterdessen an, türkische Gymnasien und Universitäten in Deutschland einzurichten. Sein Land wäre bereit, dafür Lehrkräfte zu entsenden. Der Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten traf auf teils scharfe Ablehnung seitens der deutschen Politiker.
Gift für die Integration
Dies sei "Gift für die Integration" und führe "zu Ghettos und zu einer Klein-Türkei in Deutschland", sagte CSU-Chef Erwin Huber der "Bild am Sonntag". Auch Politiker von SPD, Grünen sowie Lehrerverbände lehnten den Vorstoß ab. Der Berliner CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger sagte, rein türkische Bildungseinrichtungen würden die Integration nicht befördern, sondern vielmehr parallele Strukturen hervorrufen. Pflüger wiederholte seinen Vorschlag, einzelne deutsch-türkische Elite-Bildungseinrichtungen zu schaffen.
Türkische Gemeinde Deutschland Mehr Türkischunterricht
Der Chef der Türkischen Gemeinde Deutschland (TGD), Kenan Kolat, machte sich für mehr Türkischunterricht an deutschen Schulen stark. Es sei sinnvoll, mehr Angebote für Türkisch zu schaffen, sagte Kolat dem "Hamburger Abendblatt". Türkisch müsse an deutschen Schulen den Stellenwert von Sprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch bekommen.