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Truppenabzug stockt wegen Kosovo
Deutschland zieht wegen der unsicheren Lage im Kosovo zunächst keine weiteren Soldaten aus Bosnien-Herzegowina ab.
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Die EU werde die Entwicklung der Statusfrage im Kosovo und ihre Folgen für Bosnien beobachten, sagte Verteidigungsminister Franz Josef Jung gestern im kroatischen Split. |
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2800 deutsche Soldaten in Kosovo
Davon hänge die weitere Verkleinerung der EU-Truppe Eufor in Bosnien ab, zu der auch 340 deutsche Soldaten zählen. Derzeit gebe es aber trotz der gescheiterten Statusverhandlungen keine Anzeichen für einen Rückfall des Kosovo in die Instabilität. Die serbische Provinz steht seit 1999 unter UN-Verwaltung, 2800 deutsche Soldaten helfen dort bei der Absicherung des Friedens.
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Wegen dichten Nebels - nach Split
Jung hatte nach Sarajevo reisen wollen, wo die Bundeswehr das Kommando über die 2500 Eufor-Soldaten nach einem Jahr an Spanien übergab. Wegen dichten Nebels konnte der Minister allerdings nicht in der bosnischen Hauptstadt landen und musste nach Split ausweichen. Das Feldlager Rajlovac in Sarajevo ging am Dienstag nach elf Jahren in die Hände der bosnischen Armee über.
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Kein Datum für den völligen Abzug
Deutschland hatte in den vergangenen Monaten rund 500 Soldaten aus Bosnien abgezogen. Bei seinem letzten Besuch vor einem Jahr nannte Jung jedoch kein Datum für den völligen Abzug. Die bosnische Regierung erklärte damals, darüber könne Ende 2008 gesprochen werden. Die Bundeswehr hilft seit 1995 bei der Absicherung des Dayton-Abkommens, das den Bosnienkrieg beendete.
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Vereinten Nationen am Zuge
Im Streit über die Zukunft des Kosovo setzt Jung trotz der jüngst gescheiterten Verhandlungen auf eine einvernehmliche Lösung. Auf die Frage, was er von einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung der Kosovaren halte, sagte der Minister, zunächst seien die Vereinten Nationen am Zuge. Bei deren Beratungen hoffe er weiter auf eine gemeinsame Lösung. Auch Russland habe ein Interesse an einer stabilen Entwicklung in der serbischen Provinz, die seit 1999 unter UN-Verwaltung steht.
Bisher gebe es im Kosovo aber keine Anzeichen für einen Prozess, der wieder in die Instabilität führe oder einen Rückfall in die Gewalt auslösen könne, sagte Jung. Im Übrigen habe Deutschland im November mit der Verlegung eines zusätzlichen Bataillons in den Kosovo ein klares Signal für Sicherheit und Stabilität gesetzt.
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Unabhängigkeit hätte Konsequenzen
Sollten die Kosovo-Albaner ihre Ankündigung wahr machen und einseitig die Unabhängigkeit von Serbien ausrufen, hätte dies auch Konsequenzen für das ohnehin instabile Bosnien. Eine große Mehrheit der bosnischen Serben plädierte jüngst in einer Umfrage dafür, sich dann von Bosnien loszusagen. Außerdem ist die bosnische Regierung nur eingeschränkt handlungsfähig, seit der serbische Ministerpräsident Nikola Spiric Anfang November zurücktrat.
Experten sprechen mittlerweile von der schwersten Krise seit dem Ende des Bosnien-Krieges 1995. Der Konflikt zeigt die unverändert große Kluft zwischen den beiden Landesteilen, der bosnischen Serbenrepublik und der Bosnisch-Kroatischen Föderation.
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