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Chinesisches Neujahr |
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30.000 Chinesen leben in Österreich
Etwa 30.000 Chinesen leben zur Zeit in Österreich, schätzt Gan Wang, der Herausgeber der in Wien erscheinenden Wochenzeitung "Europe Weekly", im Gespräch mit der APA.
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Über tausend Lokale im Besitz von Chinesen
Ein großer Teil arbeitet im Bereich der Gastronomie: "Es gibt in Österreich über tausend Lokale, die im Besitz von Chinesen sind." Aber bei weitem nicht alle sind China-Restaurants: "Chinesen sind schlaue Menschen. Sie haben erkannt, dass man mit exklusiverer japanischer oder koreanischer Küche mehr verdienen kann ..." |
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"Nennen Sie mich bitte Simon"
Einer, der auf traditionelle chinesische Küche setzt, ist Xie Hong. Sein Lokal "On" in Wien-Wieden wird von den Spitzen der Gesellschaft geschätzt, auch weil er gerne und freiwillig darauf verzichtet, Fotografien mit Bundespräsidenten und Bundeskanzlern an die Wand zu kleben.
"Ich mache keinen Unterschied. Ein Alfred Gusenbauer wird nicht anders behandelt als jeder andere. Oder umgekehrt: Ich behandle jeden Gast mit dem größten Respekt", sagte Xie Hong ("Nennen Sie mich bitte Simon") beim APA-Lokalaugenschein.
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In China als Chirurg gearbeitet
Hong lebt seit über 20 Jahren in Wien. Aufgewachsen ist er in der Nähe von Shanghai, dort hat er auch Medizin studiert und als Chirurg in einem Spital gearbeitet. Dann folgte er seiner Schwester Liu Xie Fei Ru nach Österreich. Frau Xie Fei Ru, die heute Obfrau des chinesischen Frauenvereins in Österreich ist, arbeitete in einem China-Restaurant und besorgte ihm eine Aufenthaltsgenehmigung: "Heute ginge das nicht mehr so einfach wie in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren."
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"Ich musste wieder bei Null beginnen."
Der Neubeginn in einem Land mit vollkommen anderer Kultur und anderer Sprache war alles andere als einfach: "Für mich war es seltsam. Zu Hause war ich ein Arzt, ich war angesehen und wurde von den Menschen mit Respekt behandelt. In Österreich war ich ein Niemand. Ich musste wieder bei Null beginnen." Hong ging viel ins Theater und Kino: "Ich wollte die Sprache unbedingt lernen. Aber es war schwierig, weil vieles für mich so unlogisch war. In China werden der Sonne männliche Attribute zugeschrieben und dem Mond weibliche. Warum sagt ihr aber 'die Sonne' und 'der Mond'?"
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"Heimweh nach Österreich"
Hong fühlt sich sehr wohl in seiner neuen Heimat. Regelmäßig besucht er seine Familie in China, "aber wenn ich ein paar Tage dort bin, bekomme ich Heimweh nach Österreich." Ihn hatten damals Abenteuerlust und wirtschaftliche Reize in den fernen Westen gezogen. Die neue Generation junger Chinesen hat weniger Lust auf Österreich: "China hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Ich treffe viele junge Chinesen in Wien, aber die meisten kommen nur noch zum studieren und wollen danach zurück kehren. China bietet heute viele Möglichkeiten für tüchtige junge Menschen. Sie müssen ihr Glück nicht mehr in der Ferne suchen."
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"Naschmarkt entwickelt sich zum Zentrum"
Anders als in anderen Metropolen wie New York, London oder Paris gibt es in Wien kein "Chinatown". "Aber die Gegend rund um den Naschmarkt entwickelt sich immer mehr zum Zentrum", erklärt Xie Hong. "Dort gibt es nicht nur Restaurants, es entwickelt sich auch eine eigene Infrastruktur. Und die ist nicht nur für Chinesen interessant, sondern auch für Österreicher."
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Neujahrsfest am 18. Februar
Das bevorstehende Neujahrsfest am 18. Februar wird Hong nicht besonders zelebrieren: "Es sind jedes Jahr meine österreichischen Stammgäste, die mich daran erinnern, dass wieder ein Neujahresfest vor der Tür steht. Ich werde es nicht besonders traditionell feiern. Das Lokal ist offen, ich werde in der Küche stehen und für meine Freunde feine Speisen kochen."
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