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Di | 26.11.2013
Israel Feindliche Rabbis exkommunizieren
Fünf ultra-orthodoxe Rabbis, Mitglieder der Neturei-Karta-Sekte, die in Teheran an der Holocaust-Leugner-Konferenz teilgenommen haben und vom iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad betont freundlich begrüßt und umarmt wurden, sollen exkommuniziert werden.
Wiener "Oberrabbiner"
Unter den Besuchern in Teheran war auch der selbsternannte Wiener "Oberrabbiner" Moishe Aryeh Friedman.
"Religionsgesetz fordert Exkommunizierung"
"Das Religionsgesetz fordert Exkommunizierung und einen Bann der Neturei-Karta-Mitglieder, die sich mit dem iranischen Präsidenten getroffen haben", schreibt per Rundbrief der Jerusalemer Rabbi Sholom Dov Volpo vom "Hauptquartier der Rabbiner zur Errettung Israels". Er fordert "strenge Mittel" und droht mit einer "öffentlichen Kampagne", bei der deren Namen, Bilder und Adressen veröffentlicht werden sollen. "Das Publikum sollte sich vor ihnen in Acht nehmen und sie verurteilen."
Rundschreiben
"In einer Zeit, wo die ganze Welt zittert wegen der bedrohlichen Äußerungen über eine Zerstörung Israels, kann es nichts Niedrigeres und Abstoßenderes geben als Juden, die sich wie Fromme verkleiden und unseren Erzfeind , den iranischen Präsidenten, möge sein Name ausgelöscht werden, unterstützen", heißt es weiter in dem Rundschreiben.

Neben der Gotteslästerung sei dieser Akt Beihilfe zu einem Verbrechen und helfe "unseren Feinden", einen weiteren Holocaust vorzubereiten. "Wir erklären, dass diese niedrigen Wesen ausgestoßen werden müssen. Jedem Juden ist es verboten, mit ihnen in Kontakt zu stehen oder sie an jeglicher religiöser Zeremonie zu beteiligen."
"Das ist reine Gotteslästerung"
Ähnlich scharfe Verurteilungen waren auch in Mea Shearim zu hören, der Hochburg der Ultraorthodxen Juden in Jerusalem, wo allerdings auch der Chef der 1938 gegründeten Sekte Neturei Karta (Wächter der Stadt), Rabbi Hirsch, in einer ärmlichen Wohnung lebt.

"Das ist reine Gotteslästerung", sagte ein namenloser Frommer. Ein anderer erklärte: "Damit haben die alle roten Linien überschritten."
Holocaust-Opfer ultraorthodoxe Juden
Die meisten der rund drei Millionen Juden Polens, die während des Holocaust ermordet worden sind, waren ultraorthodoxe Juden. Die wenigen Überlebenden retteten sich nach Jerusalem und New York, wo einige der Rabbinerhöfe etwa der Chassiden neu gegründet werden konnten. Die typische Kleidung der ultra-orthodoxen Juden, der schwarze Kaftan, Gamaschenhosen und die Hüte entsprechen der Mode Polens im 19. Jahrhundert.