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Sondergesandter des Dalai Lama in Wien
Der Sondergesandte des Dalai Lama, Kelsang Gyaltsen, hält sich diese Woche in Wien auf. Geplant sind am Mittwoch Treffen mit der Tibetergemeinschaft Österreich (TGÖ) sowie ein Besuch beim Verein Save Tibet (Österreichische Gesellschaft zur Hilfe für das tibetische Volk).
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Daneben will Kelsang Gyaltsen auch mit Vertretern der österreichischen Politik zusammenkommen, wie es aus der Tibetergemeinschaft hieß. Der Gesandte ist sowohl für den Dialog des Dalai Lama mit China zuständig als auch für die Repräsentanz des tibetischen Exil-Oberhauptes in Mittel- und Osteuropa und bei der EU.
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Flucht von Dalai Lama & 100.000 Landsleuten
Der schwer zugängliche buddhistische Klosterstaat Tibet war von 1720 bis 1912 chinesisches Protektorat und nach dem Ende des chinesischen Kaisertums faktisch selbstständig. 1950/51 marschierten chinesische kommunistische Truppen in Tibet ein. 1959 nach der Niederschlagung des Volksaufstands floh der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, mit über 100.000 Landsleuten über die Grenze nach Indien, wo er heute lebt. Am 1. September 1965 errichtete Peking die "Autonome Region Tibet"; deren Fläche ist wesentlich kleiner als die des alten Tibet, von dem Teile den chinesischen Provinzen Qinghai und Sichuan zugeschlagen wurden. |
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"Kultureller Völkermord"
Der 14. Dalai Lama hat Peking schwerste Menschenrechtsverstöße in seiner Heimat vorgeworfen, unter anderem Zwangsabtreibungen und Zwangssterilisationen, sowie "kulturellen Völkermord" durch massiven Bevölkerungstransfer, doch stellte er sich gegen die Forderungen von Nationalisten nach voller Unabhängigkeit Tibets. Auch Menschenrechts-organisationen beklagen, dass die kulturelle Identität der Tibeter insbesondere durch die massive Ansiedlung von Han-Chinesen zerstört werde.
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Kritik an "Tibetischer Kulturwoche"
Für Aufsehen sorgte Ende Oktober die von der Volksrepublik China mit Unterstützung der Vereinigung zur Förderung der wirtschaftliche Beziehungen Österreich-China in Österreich veranstaltete "Tibetische Kulturwoche". "Es werden tibetische Künstler und die tibetische Kultur manipuliert und zu politischen Zwecken missbraucht. Die Österreichische Regierung legalisiert und fördert mit 'Chinas Tibet Festival' die Sinisierung der tibetischen Kultur und beteiligt sich an deren Missbrauch zur kommunistisch, politischen Propaganda", kritisierte die Tibetergemeinschaft in einer Aussendung. |
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Kritik übte die TGÖ vor allem am damaligen Nationalratspräsidenten Andreas Khol (ÖVP), der in einer Grußbotschaft hoffte, dass "Chinas Tibet-Kulturwoche" die in Österreich lebenden Tibeter "mit Stolz auf ihre Heimat erfüllt". Der Salzburger Landtagspräsident Hans Holztrattner (SPÖ) ließ an einem Veranstaltungsort der Kulturwoche in Salzburg eine tibetische Fahne entfernen, die die Grünen angebracht hatten, um gegen Repressalien Chinas gegen Tibeter zu protestieren. In Österreich leben nach Angaben der TGÖ rund 100 Tibeter. |
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Durch chinesische Funktionäre verteidigt
Chinesische Funktionäre verteidigten die Kulturwoche und betonten die "Weiterentwicklung" der tibetischen Kultur. "Wir legen großen Wert auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kultur", sagte etwa Li Guangwen, Vizepräsident der Gesellschaft des Autonomen Gebiets Tibet für Kulturaustausch mit dem Ausland bei der Präsentation des Projekts am 19. Oktober in Wien. |
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Mehrfacher Appell an Führung in Peking
Österreichische Parlamentarier aller Fraktionen hatten in früheren Jahren an die Führung in Peking mehrfach den dringenden Appell gerichtet, die nationalen und religiösen Rechte des tibetischen Volkes zu respektieren und Prinzipien, deren Beachtung China von anderen Staaten immer gefordert hat, selbst einzuhalten. Der 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete 14. Dalai Lama besuchte mehrmals Österreich. 1993 führten erfolglose Versuche Pekings, die Teilnahme des Dalai Lama an der UNO-Menschenrechtskonferenz in Wien zu verhindern, zu einem Zerwürfnis zwischen Österreich und der Volksrepublik. Im Vorjahr konnte nach Interventionen der chinesischen Botschaft keine Sonderbriefmarke zum 70. Geburtstag des Dalai Lama herausgegeben werden.
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