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Di | 26.11.2013

Kongress: Philosophieren mit Kindern
Weltweite Unruhen führen Menschen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen immer näher zusammen. Dabei können auch Unsicherheit und Aggression entstehen.
Abbau von Vorurteilen
Bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu selbstständig denkenden, demokratiefähigen Menschen und beim Abbau von Vorurteilen kann das Philosophieren helfen, weiß man beim Austrian Center of Philosophy with Children (ACPC) in Graz. Das Institut lädt am morgen und Freitag zum internationalen Kongress "Dialog - Kultur - Philosophie" in Graz.
Selbstwertgefühl aufbauen
Kinder haben sehr früh eigene Gedanken und stellen Fragen. Wichtig sei, dass man Kinder und ihre Gedanken ernst nimmt, sagte Daniela Camhy vom ACPC bei einem Pressegespräch anlässlich des Kongresses in Graz. Durch Philosophieren sollen u. a. soziales und kritisches Denken gefördert und Selbstwertgefühl aufgebaut werden. "Durch Zuhören können Lehrer entdecken, dass auch ein schlechter Schüler einzigartige Ideen hat", erklärte Camhy.
Nicht Diskutieren, sondern Dialog
Beim Philosophieren gehe es nicht ums Diskutieren, sondern um den Dialog. Philosophieren in Schulen würde den Kindern und Jugendlichen auch die Sicherheit vermitteln, andere, nicht-philosophische Fragen stellen zu dürfen, so Camhy. Philosophieren sei interdisziplinär - in diesem Sinne hat das ACPC in einem Buch, ausgehend von den vier Elementen, Geschichten aus verschiedensten Ländern als Grundlage für den philosophischen Dialog zusammengefasst.
Auf transkulturelle Umgebung vorbereiten
Die Schwerpunkte des Kongresses bilden Sprache und Kultur. So soll auch die Frage behandelt werden, welchen Stellenwert Philosophie einnimmt, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche auf das Leben in einer transkulturellen Umgebung vorzubereiten. Bei der Veranstaltung werden führende Fachleute aus dem Gebiet teilnehmen, unter ihnen die Pionierin der Kinderphilosophie, Ann M. Sharp aus New Yersey, Mitbegründerin des "Institut for the Advancement of Philosphie for Children" an der Montclair State University.
Das ACPC - dessen Träger die Österreichische Gesellschaft für Kinderphilosophie ist - existiert seit 1990. Es fördert die Bildung und Weiterbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Als Anlaufstelle für pädagogische Einrichtungen und Eltern hat das Institut im Vorjahr rund 30 Schulen betreut und bisher rund 4.000 österreichische Lehrer "kinderphilosophisch" ausgebildet.