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KRIEGEn wir FRIEDEn |
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"Ich bin Islam und bin hier daham"
Der FPÖ-Wahlslogan "Daham statt Islam" ist für Farid Hafez, Vertreter der Muslimischen Jugend Österreich, nicht zu akzeptieren. "Ich bin Islam und ich bin hier daham", sagte er gestern bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Aktion "Clean Politics".
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Unter dem Motto "KRIEGEn wir FRIEDEn" diskutierten gestern Abend im Wiener WUK Wiener PolitikerInnen mit JugendvertreterInnen über ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft und religiösem Bekenntnis. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Initiative Willfriede, einem Zusammenschluss junger Leute, die sich für Frieden engagieren. |
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Farid Hafez,
Muslimische Jugend Österreich |
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"Riesengroßes Dilemma"
Ein Schwerpunkt, auch in den Redebeiträgen des Publikums, lag auf den - alten und neuen - Wahlslogans der FPÖ, die auf allgemeines Unverständnis stießen. Für den muslimischen Jugend-Vertreter Hafez stellen die seiner Meinung nach Islamophobie schürenden Plakate ein "riesengroßes Dilemma" dar, da sich dadurch andere Parteien gezwungen fühlten, noch weiter rechts zu überholen, kritisierte Hafez. Mittlerweile würden sich auch ForscherInnen im Ausland mit diesem Thema, das eine Grundstimmung der Islamophobie in der Gesellschaft belegen würde, auseinandersetzen, weiß der studierte Politologe.
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Aziz Gülüm, SPÖ |
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"Einfache" Slogans nicht lösungsorientiert
Für den SPÖ-Bezirksrat Aziz Gülüm sind so "einfache" Slogans wie "Daham statt Islam" in keiner Weise geeignet um Probleme lösen zu können. Die besagte Wahlwerbung sei darüber hinaus nicht nur für bestimmte Bevölkerungs-gruppen verletzend, sondern würde auch dem Ansehen Österreichs schaden, zeigt sich Gülüm überzeugt. Für seine Partei, die mit absoluter Mehrheit in Wien regiert, nennt er vier Themenbereiche - Arbeit, Freizeit, Wohnraum und Schule -, in denen zukünftig die Menschen verstärkt zusammengebracht werden sollen.
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Veronika Matiasek, FPÖ |
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Problem der anderen Rechtsauffassung
Die Wiener FPÖ-Gemeinderätin Veronika Matiasek verteidigte vor einem durchgehend jungen Publikum die Wahlwerbung ihrer Partei. Sie betonte, dass es Platz dafür geben muss, wie eine Partei ihre Werbung gestaltet. Sie forderte eine weite Trennung von Politik und Religion, da Letzteres eine persönliche Sache sei. Problematisch werde es für sie, wenn eine Religion nicht Religion bleibt und eine andere Rechtsauffassung verfolgt wird. Dann würde es ihrer Meinung nach auch zu Zwangsehen kommen. "Wenn man das anstehen lässt, dann kommt es zu Parallelgesellschaften", betonte die FPÖ-Politikerin.
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Sirvan Ekici , ÖVP |
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Für "konstruktiven, ehrlichen" Diskurs
"Wir haben keine Parallelgesellschaften" hielt die Vertreterin der Wiener ÖVP, Gemeinderätin Sirvan Ekici fest, ohne zu leugnen, dass es Probleme gibt. Wie etwa im Bildungsbereich, wo es in den Sonderschulen einen 50-prozentigen Anteil von Migranten-Kindern gibt. Sie forderte generell einen "konstruktiven, ehrlichen und offenen" Diskurs über Integration und verurteilte Debatten wie etwa jene über Schweinschnitzel in den Kindergärten, die im Frühjahr im Wiener Gemeinderat geführt wurde. "Das sind synthetische Diskussionen", so Ekici, da durch die gegebene Infrastruktur solche Fragen einfach zu lösen seien.
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Alev Korun, Die Grünen |
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Chancengleichheit statt Wertedebatte
Für Alev Korun, Abgeordnete der Grünen im Wiener Gemeinderat, kommen die aktuellen Forderungen nach Abschiebung von MigrantInnen im Nationalratswahlkampf nicht von ungefähr. "Parteien und Politiker bringen sich in einen Teufelskreis: wenn sie Ressentiments schüren, müssen sich in ihren Forderungen immer weiter steigern", so Korun. Nachdem in den letzten Jahren die Gesetze, die Zuwanderer betreffen, laut der Grünen-Politikerin dauernd verschärft wurden, "kommt es nun zu Deportations-Forderungen". Das Hauptproblem der ganzen Integrationsdebatte liegt für Korun darin, dass diese zu einer Wertedebatte verkommen sei, anstatt die Chancengleichheit der Menschen in den Vordergrund zu stellen.
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Katrin Rother,
Katholische Jugend Österreich |
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Sprachenvielfalt in Schulen als Chance
Karin Rother von der Katholischen Jugend Österreich sieht als "Grundding" für einen aktiven Frieden ebenfalls die Chancengleichheit der Menschen im Land. Ihre Funktion als Jugendvertreterin versteht sie auch als Auftrag gesellschaftlich-sozial aktiv zu sein. So wurde beispielsweise auch die Zusammenarbeit mit der Muslimischen Jugend Österreich als fruchtbar hervorgehoben. Als essenziell für den Integrationsbereich hob Rother die vorhandene Sprachenvielfalt in den Schulen hervor und forderte diesbezüglich andere Wege im Schulbereich zu gehen, um diese als "Chance" verstehen und nützen zu können.
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Tatjana Koren, volksgruppen.ORF.at
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