Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Flüchtlinge in Votivkirche / Foto: APA/Georg Hochmuth
29.7.2013
Flüchtlinge werden heute abgeschoben
Die ersten Flüchtlinge aus der Votivkirche bzw. dem Servitenkloster werden heute abgeschoben. Die acht Pakistani wurden bereits aus dem Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände in Richtung Flughafen gebracht und müssen im Laufe des Tages das Land verlassen.
Das wurde der APA seitens der Polizei bestätigt. Eine Protest-Kundgebung vor dem Anhaltezentrum, an der zwischen 80 und 100 Personen teilnahmen, war gegen 8.30 Uhr von einem massiven Polizeiaufgebot aufgelöst worden. Anschließend wurden die Männer in Richtung Schwechater Flughafen gebracht. Wann die Abschiebung genau stattfindet, wollte die Polizei nicht kundtun. Sie dürfte aber in Kürze vollzogen werden.
40 Flüchtlinge im Servitenkloster
Die acht Männer gehören zur Gruppe jener Flüchtlinge, die im vergangenen Winter wochenlang die Votivkirche besetzt hatte und später im Serviten-Kloster Unterschlupf gefunden hatte. Dort halten sich jetzt noch knapp 40 Flüchtlinge, fast alle aus Pakistan auf. Bei etlichen von ihnen ist das Asylverfahren noch immer nicht abgeschlossen, was der Wiener Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner heute nochmals kritisierte.
Pakistani befürchten Repressalien
Die Befürchtungen der Pakistanis gehen in die Richtung, dass ihnen bei der Heimkehr Repressalien drohen, da sie im Rahmen ihres Protests öffentlich die Regierung in Islamabad kritisiert hätten und auch auf das Vorgehen der Taliban aufmerksam gemacht hätten. Das Innenministerium verweist dagegen auf das Ergebnis einer Factfinding-Mission des Bundesasylamts in diesem Jahr, auf deren Basis dem Innenministeriums Abschiebungen möglich erscheinen.
Auf Basis von EU-Rückführungsabkommen
An sich sind Abschiebungen nach Pakistan auf Basis eines EU-Rückführungsabkommens ohnehin möglich. Voraussetzung ist, dass Pakistan auch entsprechende Rücknahmezertifikate ausstellt. Dies sei bei den acht Pakistani der Fall, wie das Innenministerium auf Anfrage betonte.