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19.7.2013 |
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Sorge um Amazonas-Ausbeutung
Das Amazonasbecken ist eine Öko-Reserve, aber auch Heimat von Menschen, die unter die Räder einer mächtigen Modernisierungswelle geraten: Das wurde laut Kathpress bei einer kirchlichen Tagung in Lima betont.
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Mehr als 60 Kirchenvertreter - Priester, Ordensleute und Laien - aus Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien trafen einander bis heute in der peruanischen Hauptstadt, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Strategien in der Amazonas-Seelsorge zu erarbeiten. Geladen hatten der lateinamerikanische Caritas-Dachverband SELACC und der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM, wie die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA heute berichtet.
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"Zielscheibe von allerlei Begierden"
Die Mitarbeiter waren sich einig: Viele Länder Südamerikas geraten immer stärker in den Fokus internationaler Konzerne. Vor allem der Rohstoffreichtum macht die Staaten am Amazonas so attraktiv. "Früher waren wir der Hinterhof, heute sind wir der Marktplatz", sagte die brasilianische Ordensschwester Arizete Miranda; "dadurch sind wir zur Zielscheibe von allerlei Begierden geworden".
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Brasilien |
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Gebietsansprüche von mehreren Seiten
Die Auseinandersetzungen um das Land und seine Ressourcen haben an Zahl und Schärfe zugenommen. In Brasilien kommen die Gebietsansprüche von mehreren Seiten: Da sind zum einen die Agrarkonzerne, die Soja und nachwachsende Rohstoffe für den Export anbauen. Dazu kommen Bergbau- und Erdölfirmen, die neue Erschließungsstätten suchen. Auch der brasilianische Staat selbst hat Interessen: Die Regierung will im Amazonasgebiet gigantische Wasserkraftwerke bauen, um den Energiehunger der aufsteigenden Mittelschichten in den Städten zu befriedigen.
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Entwicklung zulasten der indigenen Menschen
Diese Entwicklung gehe zulasten der Menschen, die seit jeher im Amazonasgebiet leben, betonten die Tagungsteilnehmer. Seit Brasiliens Regierung die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums zum obersten Ziel erklärt hat, geraten die verbrieften Rechte dieser Gruppen immer mehr ins Hintertreffen.
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Bolivien |
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Frage der Landbesitzrechte
Marcelo Ortega vom Umweltprogramm der Bolivianischen Bischofskonferenz sagte, dass die indigenen Gemeinschaften unter der linksgerichteten Regierung von Evo Morales - selbst ein Indigener - endlich Landbesitzrechte festschreiben konnten. Seit der Auseinandersetzung um den vom Staat vorangetriebenen Bau einer Fernstraße durch den Nationalpark Tipnis sei man von einer Einigung aber wieder weit entfernt.
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Peru |
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Befragung der Indigenen
Obwohl in Peru vor jedem Eingriff in die Amazonasregion die indigenen Bevölkerungsgruppen befragt werden soll und ihre Einwilligung notwendig ist, scheint diese sogenannte Vorabkonsultation nur auf dem Papier zu existieren. Die politische Diskussion darüber sei bisher nicht über die Frage hinausgekommen, wer überhaupt indigen ist.
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Indigenen "in der Praxis" übergangen
"In der Praxis werden Indigene übergangen, weil die Einspruchsfristen viel zu kurz gefasst sind. Zudem sind die Papiere in einer Technokratensprache verfasst", kommentierte die deutsche Theologin Birgit Weiler. Sie berät den Lateinamerikanischen Bischofsrat in Umweltfragen und ist im peruanischen Amazonasgebiet tätig. Immer öfter bedeutet seelsorgerische Arbeit im Amazonasgebiet, die Rechte der Indigenen gegen Rohstoffhunger von Konzernen und Entwicklungsideologien nationaler Regierungen zu verteidigen.
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Gier nach Reichtum
Die Umwälzungen im Amazonasgebiet führten auch den Generalsekretär des Internationalen Caritas-Dachverbandes, Michel Roy, aus Rom nach Lima. "Was im Amazonas geschieht, steht symbolisch dafür, was in unserem Wirtschaftssystem schief läuft", sagte er. Nicht der Mensch stehe im Mittelpunkt, sondern die Gier nach Reichtum. Auch Roy warnte vor ungehemmter Ausbeutung der Ressourcen und einer Modernisierung um jeden Preis. Davor sei derzeit keine Regierung Lateinamerikas gefeit, ungeachtet ihrer politischen Couleur. Der Appell des Caritas-Vertreters: "Statt das Amazonasgebiet auszubeuten, sollten wir mehr auf seine Bewohner hören."
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