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18.7.2013 |
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Sprachförderung undurchsichtig
Die Sprachförderung von Schülern mit Migrationshintergrund hat in Österreich etwas von einem undurchsichtigen Stückwerk, zeigt ein aktueller Bericht des Rechnungshofs (RH).
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Verschiedene strategische Ansätze und Einzelmaßnahmen erschwerten Koordination und Abstimmung, es gebe kein einheitliches Verfahren zur Erhebung der Sprachkenntnisse, und weil Kindergärten die Ergebnisse der Sprachstandsfeststellung meist nicht an die Volksschulen weitergeben dürfen, komme es zu Doppelerhebungen. Außerdem fehlen dem RH die "aussagekräftigen Kenngrößen zur Zielüberprüfung", Evaluierungsergebnisse gab es nur in einem einzigen Fall. |
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Rechnungshof |
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"Zersplitterte Kompetenzlage"
Zum Teil lassen sich die kritisierten Mängel durch die "zersplitterte Kompetenzlage" - Pflichtschulen (Volks-, Haupt-, Sonderschule etc.) sind Ländersache - erklären: So gebe es Probleme bei der Koordinierung von Fördermaßnahmen, keine standardisierte Datenerfassung und damit Probleme bei Entwicklung und Umsetzung einer wirkungsvollen Förderstrategie und bei der Transparenz. Die Ausgaben für die Sprachförderung konnte das Unterrichtsministerium teilweise nur schätzen, bemängelt der RH. "Es wäre weiter darauf hinzuwirken, die Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung in Hinblick auf eine Strukturbereinigung im Schulwesen in einer Hand zu konzentrieren." An entsprechenden Versuchen ist allerdings nicht nur Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Widerstand der Länder gescheitert.
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Sprachförderung wesentlich für Schulerfolg
Schüler mit Migrationshintergrund sind laut RH eine "bedeutende Größe im österreichischen Schulsystem", für die zielgruppenspezifische Förderung notwendig ist: So ist die Zahl von Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache zwischen den Schuljahren 2006/07 und 2010/11 österreichweit um 9,9 und in Wien um 8,4 Prozent gestiegen. Damit fallen über ganz Österreich 22,1 und in Wien rund 50 Prozent in diese Gruppe. Für den Schulerfolg dieser Gruppe sei die Sprachförderung wesentlich, so der RH. |
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Für Bildung eigener Gruppen oder Klassen
Verbesserungsbedarf ortet der RH bei den Sprachförderkursen für außerordentliche Schüler, die für schulreif befunden werden, aber schlecht Deutsch sprechen. Er plädiert dafür, das in Österreich vorrangig praktizierte Modell "kritisch zu beobachten", dass Schüler gleich in der normalen Klasse landen und begleitend Sprachförderkurse besuchen - Alternative wäre die Bildung eigener Gruppen oder Klassen auf Zeit. Schlecht findet er auch die derzeitige Befristung der Finanzierung dieser Kurse auf jeweils zwei Jahre, "weil nachhaltige und planungssichere Sprachförderkurse für außerordentliche Schüler einer längerfristigen Maßnahme bedürfen".
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Keine Evaluierungen
Der RH kritisiert zudem, dass sowohl der muttersprachliche Unterricht als auch die Fördermaßnahme "Deutsch als Zweitsprache" (DaZ) seit 20 Jahren eingesetzt werden, ohne je evaluiert worden zu sein. Dazu kommt, dass weder das Ministerium noch der Wiener Stadtschulrat Personaleinsatz und Ausgaben für diese Maßnahme in den Schuljahren 2006/07 bis 2010/11 beziffern konnten.
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Fort- oder Weiterbildung zu Fördermaßnahmen in Deutsch |
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Von Lehrern kaum angenommen
Kritik übt der RH auch an dem mit 3,6 Prozent verschwindend geringen Anteil an Lehrern, die eine Fort- oder Weiterbildung zu Fördermaßnahmen in Deutsch besucht haben. Die dafür zuständigen Pädagogischen Hochschulen (PH) müssen solche Kurse nicht verpflichtend anbieten. Der Rechnungshof plädiert für eine entsprechende Abmachung mit den PH, außerdem sollen Anreize für Lehrer geschaffen werden, solche Kurse zu besuchen.
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Reform von Sprachförderung angekündigt
Teilweise ist die Kritik des RH bereits überholt, da Schmied und ÖVP-Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz vor Kurzem eine Reform der Sprachförderung angekündigt haben: Deutschkenntnisse sollen künftig größeren Einfluss darauf haben, ob Kinder als schulreif eingestuft werden. Damit sollen Schulen künftig selbst entscheiden können, ob sie Kinder nichtdeutscher Muttersprache im Klassenverbund fördern oder in eigenen Gruppen oder Klassen auf Zeit. Die Möglichkeit, Kindern für die ersten zwei Volksschulklassen öfter als derzeit bis zu drei Jahre Zeit zu geben, soll ebenfalls forciert werden. Auch der geforderte Informationsaustausch von Kindergarten und Volksschule über die Deutschkenntnisse des Kindes ist geplant. |
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