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Di | 26.11.2013
Türkei
13.7.2013
Eltern dürfen Kind "Kurdistan" nennen
Auf höchstrichterliche Anordnung darf ein kurdisches Paar in der Türkei seine kleine Tochter künftig "Kurdistan" nennen, so die Nachrichtenagentur Dogan.
Nach deren Angaben hob das Kassationsgericht heute eine Entscheidung der ersten Instanz wieder auf, das den Eltern Yunus und Elif Toprak den Namen Helin aufgezwungen hatte. Das Gericht in der Provinz Şanlıurfa hatte damals befunden, der Name "Kurdistan" beleidige die Gesellschaft.
Eltern dürfen über Namen entscheiden
Nach Auffassung des obersten Gerichts haben die Eltern in der Regel allein über den Namen ihrer Kinder zu entscheiden. An dem Recht ändere sich auch nichts, wenn dieser Name "ausländische Wurzeln" habe. Das kleine Mädchen ist inzwischen fast zwei Jahre alt.
Begriff Kurdistan war jahrelang verpönt
Jahrelang war der Begriff Kurdistan in der Türkei verpönt - wer ihn nutzte, galt als Sympathisant der verbotenen Rebellenbewegung Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Nach jahrelangem blutigen Konflikt stehen PKK und die Regierung in Ankara inzwischen in Friedensverhandlungen.