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Di | 26.11.2013
BP Heinz Fischer mit Damen in Tracht im Rahmen der Eröffnung Bregenzer Festspiele  / Foto: APA/Peter Lechner/Bundesheer
17.7.2013
Aufklärung bei Bregenzer Festspielen
Bundespräsident Heinz Fischer hat heute die 68. Bregenzer Festspiele eröffnet. In seiner Ansprache griff er das Festpielmotto "Dem Licht entgegen" auf und verband es mit den Idealen der Aufklärung, die heuer bei den Festspielen thematisiert würden.
Aufklärung, das sei auch ein Bekenntnis zu Menschenrechten und zur Wahrung der Menschenwürde, betonte der Bundespräsident.
Zu den Bregenzer Festspielen am Bodensee werden bis 18. August rund 200.000 Besucher erwartet. Diesjährige Produktionen sind etwa Mozarts "Zauberflöte" als Spiel auf dem See und die Hausoper "Der Kaufmann von Venedig" von André Tchaikowsky.
Terrorismus-Frage Rechtsstaat nicht zur Disposition stellen
Fischer erinnerte daran, dass sich selbst demokratische Gesellschaften mit der Wahrung der Menschenrechte schwertun, wenn sie unter innerem oder äußerem Druck stehen. Heute und in den vergangenen Jahren sei es insbesondere der Terrorismus, der auch führende Akteure demokratischer Staaten in die Sackgasse des Prinzips "Der Zweck heiligt die Mittel" treibe. "Das Problem ist uralt, aber immer noch ungelöst", stellte der Bundespräsident fest. Es sei größte Vorsicht und Skepsis geboten, wenn man heutzutage manchmal Rechtfertigungen für eine Abkehr von Grundprinzipien des Rechtsstaates höre, um etwa gegen den Terrorismus anzukämpfen. "Der Rechtsstaat darf nicht zur Disposition gestellt werden - weder diesseits noch jenseits des Atlantik", unterstrich Fischer.
Aufklärung gegen Faustrecht Terrorismus als modernes Faustrecht
Die Aufklärung habe mitgeholfen, das Faustrecht durch rechtsstaatliche Strukturen im nationalen Bereich zu überwinden. Vor uns stehe nun die Aufgabe, das moderne Faustrecht - den Terrorismus - im nationalen und internationalen Bereich zu überwinden. Aufklärung, Demokratie und Menschenrechte seien dabei unverzichtbare Bestandteile.
Unantastbare Menschenwürde aller
"Und wenn wir wollen, dass die Menschenwürde unantastbar bleibt, dann muss auch das soziale Gefüge unserer Gesellschaft darauf ausgerichtet sein", sagte der Bundespräsident. Dann müsse auch die Menschenwürde von Flüchtlingen oder Menschen im Gefängnis unantastbar sein und müssten Vorurteile gegen andere Nationalitäten oder eine andere Hautfarbe überwunden werden. "Dann müssen wir unsere Bereitschaft zu grenzüberschreitender Zusammenarbeit und Wertschätzung stärken und dabei den Weg von der guten Absicht zur konkreten Handlung zurücklegen", so Fischer.