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Di | 26.11.2013
OECD
2.7.2013
Handlungsbedarf bei Migranten
Die OECD - Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - hat Österreich in ihrem Länderbericht generell ein gutes Zeugnis ausgestellt. Mehr Augenmerk sollte Österreich allerdings auf die Situation von Migranten legen.
Lob gibt es für die relativ niedrige Arbeitslosenquote, geringe Einkommensungleichheit, hohe Umweltstandards und eine steigende Lebenserwartung. "Die Herausforderung besteht darin, diese Errungenschaften zu erhalten", heißt es in dem Bericht.
Arbeitslosigkeit bei Migranten doppelt so hoch
Tadel gab es für die Situation der Migranten in Österreich. Die Arbeitslosigkeit sei bei Zuwanderern in Österreich doppelt so hoch und sie hätten auch nicht derart am wirtschaftlichen Wohl partizipieren können wie Österreicher, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria heute bei der Präsentation des Österreich-Länderberichts in Wien. Auch die Schulabbrecherquote bei Migrantenkindern sei alarmierend. Andere Länder hätten auch Probleme bei der Integration von Migranten. In Anbetracht einer alternden Gesellschaft sollte Österreich Zuwanderer aber stärker in die Gesellschaft integrieren.
Über OECD-Durchschnitt
Insgesamt rangiert Österreich bei vielen Indikatoren zu Wirtschaft und Gesellschaft über dem OECD-Durchschnitt. "Eine Gesellschaft, der es gut geht. Gratulation", streute Gurria Rosen. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) freute sich heute bei der Präsentation sichtlich über das Lob von internationaler Seite. Die positiven Berichte würden zeigen, dass Österreich mit seiner starker Sozialpartnerschaft und keinem "reinen Sparkurs" richtig liege.
Empfehlungen in neun Bereichen
Die internationale Organisation hat in neun Bereichen Empfehlungen an die heimische Politik ausgesprochen: Etwa sollten von international agierenden österreichischen Banken "klare Strategien" zur Stärkung ihrer Kapitalbasis eingefordert werden. Am Arbeitsmarkt sollten Hindernisse für die Beschäftigung älterer Arbeitskräfte reduziert werden und verbliebene Frühpensionierungsmöglichkeiten beseitigen werden. In der Bildungspolitik empfiehlt die OECD Kindern in Österreich mit Migrationshintergrund ab frühem Alter einen hochwertigen Deutschunterricht und muttersprachliche Unterstützung zu ermöglichen. Im Bereich Umwelt sollten die Steuern auf Diesel erhöht werden - um negative Umwelteffekte einzupreisen - und eine Ausweitung des Mautsystems angedacht werden.