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1.7.2013 |
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Solidarität der Ägypter in Wien
Während in Kairo Massenproteste gegen die ägyptische Regierung stattfinden, versammelten sich auch in Wien rund 150 koptische Christen, säkulare sowie konservative Muslime zu einer Solidaritäts-Kundgebung.
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Mursis Rücktritt verlangt
Gestern jährt sich der Amtsantritt des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi zum ersten Mal. Gemeinsam forderten sie bei der Wiener Staatsoper den Rücktritt Mursis. "Wir demonstrieren, weil der Präsident Mohammed Mursi gegen Menschenrechte, Frauenrechte und Kinderrechte ist", sagte Manal Abo-elaala vom Verein "Menschenrechte und Integration in Österreich" im Vorfeld der Demonstration der APA.
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Keine Demokratie in Ägypten
Sie seien zur Unterstützung ihrer in Ägypten verbliebenen Angehörigen und Freunden auf die Straße gekommen, denn Mursi sei "ein Diktator", so Abo-elaala. Es gebe keine echte Demokratie in ihrem Herkunftsland, es mangle an sauberem Trinkwasser und Brot, die Armut und die Arbeitslosigkeit seien enorm. Abgesehen davon wolle die ägyptische Regierung die Verheiratung von Mädchen ab dem Alter von sechs Jahren per Gesetz erlauben. "Das ist eine Katastrophe", sagte sie empört. Frauen müssten sich verhüllen und ein Kopftuch tragen. "Wieso", fragte sie sich. "Das ist gegen die Freiheit." Aus ihrer Sicht sei es ebenfalls eine Katastrophe, dass die Muslimbruderschaft Ägypten regiere. "Ohne Mitglied bei der Muslimbruderschaft zu sein, ist es unmöglich ein hohes politisches Amt oder eine hohe Position zu besetzen", erklärte sie.
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Gegen den Missbrauch von Islam
"Wir wollen den Präsidenten nicht", sagte die junge, mit einem Kopftuch verhüllte Kausar der APA. "Er missbraucht den Islam für seine Regierungsweise, er sagt der Islam will das alles. Das ärgert mich, weil das nicht stimmt und so wieder ein falsches Bild vom Islam als böse und schlecht erzeugt wird." Der sich selbst als liberalen, säkularen Muslim bezeichnende Ahmad sprach sich mit Nachdruck gegen eine Instrumentalisierung von Religion aus. "Ich bin gegen den Missbrauch von Religion", sagte er. Er wünsche sich für sein Land ein säkulares System wie etwa in Österreich und sei gegen das "islamistische Regime unter Mursi". Auch der Kopte Farid sprach sich für ein demokratisches, säkulares System in seinem Herkunftsland aus. "Es gefällt uns nicht, wie Mursi regiert. Er unterstützt nur die Muslimbrüder und ist nicht für alle Ägypter da", so Farid.
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"Irhal, Irhal, Mursi"
Die Protestierenden schwenkten ägyptische Flaggen und riefen Slogans wir "Irhal, Irhal, Mursi" (Verschwinde, verschwinde, Mursi), "Ashaab yurid isqat annitham" („Das Volk will den Sturz des Regimes“) und "Es lebe Ägypten". Auf den Schildern standen Sprüche wie "Solange das ägyptische Blut rinnt – nieder, nieder mit jedem Präsidenten". |
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Veranstalter
Veranstaltet wurde die Kundgebung vom Verein "Integration koptischer und österreichischer Freundschaften". Neben dem Verein Menschenrechte und Integration in Österreich nahm auch die "Generalunion der Ägypter in Österreich" teil, dessen Obmann Hassan Mousa ist. In Österreich gibt es nach Angaben der Medien-Servicestelle Neue Österreicher rund 13.000 gebürtige Ägypter und Ägypterinnen. |
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