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27.6.2013 |
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Viele Gesichter des Menschenhandels
Sex-Sklavinnen sind nur ein Teil des Problems, wenn auch ein besonders erschreckender: Millionen Menschen sind weltweit jährlich vom Menschenhandel betroffen.
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"Das reicht von der Zwangsprostitution bis hin zur Ausbeutung von Menschen in Arbeitsverhältnissen innerhalb und über Landesgrenzen hinweg", erklärte Marius Wanders, NGO-Sprecher bei der heute in Wien abgeschlossenen hochrangigen Konferenz zum Thema Menschenhandel der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien.
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Rund 25 Millionen Euro Profit
"Man geht von jährlich weltweit erzielten Profiten durch den Menschenhandel von 32 Milliarden US-Dollar (24,4 Milliarden Euro) aus. Natürlich gibt es in diesem Bereich keine genauen Zahlen über die Betroffenen. Hier schwanken die Schätzungen zwischen jährlich sieben und 32 Millionen Menschen", sagte Wanders (World Vision), der laut eigenen Angaben von der EU-Kommission als einziger NGO-Vertreter in das 15-köpfige Gremium der europäischen Experten gegen Menschenhandel bestellt wurde.
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Viele Branchen betroffen
Das Thema ist schwer in den Griff zu bekommen, es ist extrem vielschichtig. Wanders, der in Brüssel bei der EU arbeitet: "Erzwungene Arbeit von Kindern bis zu Erwachsenen gibt es in vielen Branchen. Das können die Landwirtschaft sein, die Fischerei, die Industrie. Die Ausbeutung kann überall erfolgen. 'Menschenhandel' ist auch nicht nur ein transnationales Problem. Es gibt ihn auch innerhalb von Staaten."
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Keine Weltregion verschont
Keine Weltregion ist davon verschont. Der World Vision-Vertreter: "Menschenhandel, Zwangsarbeit und Ausbeutung gibt es auch in den USA oder in Großbritannien. In Europa wurde das mit den im Jahr 2004 zur EU beigetretenen osteuropäischen Staaten virulent - überall dort, wo es nicht die selben Arbeitnehmerschutzrechte und Rechte im Sozialwesen gibt."
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Problem der Billigprodukte
Zwangsarbeit, Menschenhandel und Ausbeutung stecken aber auch in vielen Produkten, welche weltweit gekauft, benutzt und konsumiert werden. Wanders: "Es gibt keine Supply-Chain, in der nicht für ein Produkt so etwas vorkommen könnte." Solange es die Nachfrage nach den jeweils billigsten Produkten gebe, werde auch die Gefahr existieren, dass unter dem Denkmantel der Kostenminimierung der Menschenhandel und seine Folgen ausgenützt werden.
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Nach Bedingungen fragen
Der Experte: "Nur eine Trias von Ansprechpartnern kann hier eine Verbesserung bringen. Das sind Behörden, Regierungen und die Zivilgesellschaft. Der Konsument kann durchaus fragen, unter welchen Bedingungen ein Produkt hergestellt worden ist. Und er sollte eine Antwort bekommen." Danach könne man sich dann persönlich richten.
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