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30.5.2013 |
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Migranten-Kinder in der "C-Klasse"
In der Steiermark seien in einer Volksschulklasse Kinder mit Migrationshintergrund seit Jahren in die "C-Klasse" gesteckt worden, berichtet die Integrationslandesrätin Bettina Vollath (SPÖ).
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Charta des Zusammenlebens, Diversity, Inklusion: Die Politschlagworte rund um das Thema Integration und Diskriminierung klingen recht progressiv. In den gesellschaftlichen Realität ist man davon mitunter aber noch meilenweit entfernt, wie das Beispiel aus der Steiermark zeigt. Beim Gedanken an so eine "Restlklasse" stellt es der steirischen Finanz- und Integrationslandesrätin Bettina Vollath (SPÖ) die Haare auf, wie sie in Brüssel berichtet.
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Systemischer Ansatz |
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Wer hat welchen Förderbedarf
Sie versucht es in ihrem Bundesland mit einem systemischen Ansatz, will mit Projekten und Förderungen nicht mehr nur spezielle Gruppen von Menschen wie Asylwerber oder etwa Frauen ansprechen. Anstatt alle Migrantenkinder aus Prinzip in einen Deutschkurs zu stecken, sollte man sich ansehen, welcher Schüler welchen Förderbedarf hat. Das würde, glaubt Vollath, auch den Neid ein bisschen hintanhalten, nach dem Motto "die kriegen alles gratis".
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Für flexibleres Fördersystem
In der Steiermark gibt es bereits ein paar Projekte, die nach diesem Prinzip arbeiten. Dafür auch Geld zu bekommen, ist aber nicht so einfach, da die Förderungen nur auf ganz bestimmte Zielgruppen abgestellt sind. In einen Deutschkurs, der aus dem EU-Flüchtlingsfonds finanziert wird, darf dann zum Beispiel kein Migrant, der zwecks Integration Deutsch lernen möchte, aber keinen Flüchtlingsstatus besitzt. |
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Die Steiermark bezieht für Projekte wie ein Elternhausbesuchsprogramm oder eine psychologische Beratung für traumatisierte Flüchtlinge heuer 650.000 Euro aus dem Europäischen Integrationsfonds und weitere 750.000 Euro aus dem Flüchtlingsfonds. "Die beiden sind nicht kompatibel", beklagt Vollath. Sie versucht deshalb dieser Tage in Brüssel, bei den zuständigen Stellen für ihr Modell zu werben. |
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Diskriminierung ausgeblendet
Die österreichische Integrationspolitik greift der SPÖ-Politikerin zu kurz - meinte sie im Hinblick auf den zuständigen Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP). Für diesen bestehe Integration nur aus Leistung, Diskriminierung blende er aus, wirft sie Kurz vor. Beim Thema Integration "haben beide Großparteien sträflich lange geschwiegen", kritisiert die Steirerin. Kurz sei es immerhin zu verdanken, dass Integration überhaupt öffentlich thematisiert werde.
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