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Di | 26.11.2013
Foto: APA/Roland Schlager
13.5.2013
Gemeinsam gegen Menschenhandel
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat in ihrem Statement beim High Level Meeting der UNO-Generalversammlung heute in New York die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Menschenhandel betont.
High Level Meeting der UNO-Generalversammlung Das Problem sei ein "europäisches und internationales", es brauche daher "gemeinsame Maßnahmen", um die Opfer vor Ausbeutung zu schützen, erklärte sie. Mikl-Leitner befindet sich zur Zeit auf einer USA-Reise und trifft heute auch mit UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zusammen. Auch bei diesem Arbeitsgespräch werde das Thema Menschenhandel thematisiert, kündigte sie an.
"Schwere Verletzung der Menschenrechte"
"Menschenhandel ist ein ernstzunehmendes Verbrechen und eine schwere Verletzung der Menschenrechte", stellte die Innenministerin fest. 2012 seien in Österreich mehr als 24.000 Personen aufgegriffen worden, die sich illegal hier aufgehalten hatten. Unter diesen sind laut Mikl-Leitner 4.000 minderjährige Opfer von Menschenhandel.
"Gemeinsame Maßnahmen"
Menschenhandel müsse auf internationaler Ebene bekämpft werden. So verwies die Ministerin etwa auf "multilaterale Kooperationen" Österreichs oder die Unterstützung des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte (UNHCHR). Österreichs Signal sei dabei "klar": Man dürfe die Augen nicht verschließen vor jeglicher Form von Missbrauch. Es brauche "gemeinsame Maßnahmen", um die Opfer vor Ausbeutung zu schützen. Auch wenn im Kampf gegen Menschenhandel bereits viel erreicht worden sei, benötige es noch weitere Anstrengungen. Mikl-Leitner betonte auch die Unterstützung aller internationalen Maßnahmen, besonders jene der UNO-Behörde gegen Drogen und Kriminalität (UNODC).
High Level Meeting
Österreich und Kap Verde sind Co-Veranstalter des High Level Meetings der Generalversammlung in New York. Damit soll dem langjährigen Engagement im Bereich Menschenhandel Rechnung getragen werden. Yury Fedotov, Executive Director der UNODC, sprach bei der Eröffnung von einer "modernen Form von Sklaverei" und dem "Verbrechen des 21. Jahrhunderts". Er pochte darauf, dass der Global Plan of Action zum Kampf gegen Menschenhandel von allen Ländern ratifiziert wird, derzeit hätten dies 154 Länder getan, 39 seien noch ausständig.
25 Millionen Opfer weltweit
Laut dem Präsidenten der UNO-Vollversammlung, dem früheren serbischen Außenminister Vuk Jeremić, gibt es weltweit 25 Millionen Opfer von Menschenhandel. Pro Jahr werden durch das Verbrechen 32 Mrd. Dollar Umsatz gemacht.
UNO-Generalsekretär
Ban Ki-moon
Armut ermöglicht Ausbeutung
UNO-Generalsekretär Ban wies ebenfalls darauf hin, dass Menschenhandel Menschen zerstört, ebenso wie nationale Volkswirtschaften. Korruption und illegaler Drogenhandel würden dadurch unterstützt. Der Generalsekretär verwies hier auf die Notwendigkeit höherer Lebensstandards, denn erst die Armut ermögliche Ausbeutung.
Botschafterin Mira Sorvino Ernst der Lage unterschätzt
Die ehrenamtliche Botschafterin Mira Sorvino erklärte, sie sei "zu Tränen gerührt" angesichts der Geschichten, die sie von geschleppten Personen gehört habe, von Kindern, die von Booten geworfen worden seien, von Vergewaltigungen und weiteren Verstößen gegen die Menschenrechte. Zwar würden Fortschritte gemacht, der Ernst der Lage werde aber weiterhin unterschätzt, meinte Sorvino bei der Konferenz.
Bekämpfung von Terrorismus und Cyberkriminalität
Mikl-Leitner weilt noch bis Donnerstagabend in den USA. Schwerpunktthema der Reise ist die Bekämpfung von Terrorismus und Cyberkriminalität. Arbeitsgespräche sind etwa auch in den Ministerien für Heimatschutz sowie Justiz geplant.