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Di | 26.11.2013
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23.4.2013
Türkei bleibt unter Beobachtung
Die Türkei bleibt wegen Mängeln bei Grund- und Bürgerrechten auch künftig unter Beobachtung des Europarates. Die Versammlung der Parlamentarier aus den 47 Mitgliedsländern stimmte heute in Straßburg dafür, die Reformanstrengungen in der Türkei weiterhin zu überprüfen.
Kritikpunkte
Inhaftierte Journalisten und Künstler, Diskriminierung der Kurden und religiöser Minderheiten gehören zu den Kritikpunkten. Diese Beobachtung begann 2004. Ein Antrag, sie wegen der seitdem erreichten Reformen zu beenden, wurde abgelehnt.
Britische Konservative für Beendigung
Britische Konservative plädierten vergeblich für ein Ende der Beobachtung. Man habe die Fortschritte der Türkei nicht ausreichend gewürdigt, sagte Robert Walter im Namen seiner Fraktion. Lobend erwähnt wurde bei der Debatte die Verhandlungen der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Der Einsatz der Türkei bei der Aufnahme syrischer Flüchtlinge wurde als "beispielhaft" gewürdigt.
Kritikerin 70 inhaftierte Journalisten
Zu den Kritikern gehörte die deutsche liberale Abgeordnete Marina Schuster. Sie sprach von mehr als 70 inhaftierten Journalisten in der Türkei, wobei sie sich auf Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" berief. "Das zeigt, dass es noch weiterer Reformen bedarf". Was die Reform des Justizsystems angehe, so müsse die "übermäßig lange Dauer der Untersuchungshaft gekürzt werden", sagte sie. Auch sollte der Fortbestand von Sondergerichten eingeschränkt werden.
PKK nicht mehr "Terrororganisation
Angenommen hat die Versammlung einen Antrag türkischer und linker Parlamentarier, die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK nicht mehr als "Terrororganisation" zu bezeichnen. Damit setzt sich die Versammlung von der Sprachregelung der EU ab, wo die PKK nach wie vor Terrororganisation genannt wird.