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 25.4.2013 |
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Erste Telenovela in Maya-Sprache
Abend für Abend versammeln sich Millionen Familien in Lateinamerika vor den Fernsehgeräten und verfolgen die jüngsten Intrigen, Schicksalsschläge und Liebesabenteuer ihrer Stars. Telenovelas sind zwischen Rio Bravo und Feuerland kulturelles Phänomen und soziales Bindemittel.
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"Baktun" von Bruno Cárcamo
Nun hat ein mexikanischer Regisseur die erste Fernsehserie und einen Film in der Maya-Sprache gedreht. "In den Maya-Dörfern Mexikos werden Telenovelas heiß geliebt - vor allem, weil die Mayas das Drama mögen", sagt Regisseur Bruno Cárcamo. In den vergangenen Monaten drehte er die Telenovela "Baktun", ein Begriff aus dem Maya-Kalender, mit Maya-Schauspielern auf der Halbinsel Yucatan im Osten des Landes.
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Mayas nutzen eher Handy als Fernseher
Zunächst werden die 24 Folgen im Bundesstaat Quintana Roo im Regionalfernsehen sowie auf der Videoplattform Youtube im Internet und auf Handys zu sehen sein. "Die Leute glauben es vielleicht nicht, aber die Mayas nutzen eher ihre Handys als Fernseher", sagt Cárcamo. |
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Rund 10 Mio. Menschen verstehen Sprache
Schätzungen zufolge verstehen rund zehn Millionen Menschen die Fernsehproduktion. In den kommenden Wochen wird der Regisseur mit einem mobilen Kino durch die Drehorte Tihosuco, Sacalaca y X-Cabil ziehen und sein Werk in den abgelegenen Dörfern vorführen.
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Zweiter Film nach "Apocalypto"
"Dort kommt das Moderne nur tröpfchenweise an", sagt Cárcamo. "Wir bringen alles mit: einen kleinen Kinosaal, Projektoren und eine Leinwand." Bisher gibt es lediglich einen anderen Film, der in der Maya-Sprache gedreht wurde: die US-Produktion "Apocalypto" von Mel Gibson, die 2006 in den Wäldern des mexikanischen Bundesstaats Veracruz gedreht wurde. In einem wahren Blutrausch zeigt das Historien-Spektakel den Kampf zwischen verfeindeten Maya-Völkern im 15. Jahrhundert - mit dem täglichen Leben der mexikanischen Indios dürfte der Film wenig zu tun haben. |
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Hoffen auf internationale Filmfestivals
Cárcamo will seinen Film im Sommer auf einem Independent-Festival in New York zeigen, außerdem hofft er auf eine Einladung zu den nächsten Internationalen Filmfestspielen im kolumbianischen Cartagena. Auch in China und Japan "gibt es ein großes Interesse an dem Projekt", sagt er.
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Weltuntergangsszenarien
Die Idee zu "Baktun" kam Cárcamo Ende vergangenen Jahres, als plötzlich auf der ganzen Welt vom angeblich von den Mayas vorhergesagten Ende der Welt die Rede war. Das wollte er geraderücken. "Die Mayas glaubten nur an das Ende einer langen Geschichte und den Beginn eines neuen Lebenszyklus'", erklärt Cárcamo. |
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Probleme der Mayas in Welt tragen
Jetzt versteht er sein Projekt auch als Möglichkeit, von interkulturellen Problemen in der Welt der Mayas, Identitätsverlust und der Auswanderung in die USA zu erzählen. Deshalb sei es wichtig, die Sprache der Mayas ins Fernsehen zu bringen. "Wenn die Sprache verloren geht, verschwinden nicht nur die Worte, das ganze Volk verschwindet", sagt Cárcamo. "Das könnte auch den Mayas in Yucatan passieren."
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