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Bosnien-Kriegsverbrechen
25.4.2013 |
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Serbischer Präsident entschuldigte sich
Der serbische Präsident Tomislav Nikolić, ein früherer Ultranationalist, hat sich heute für alle während des Bosnien-Krieges (1992-95) an bosnischen Muslime begangenen Verbrechen entschuldigt.
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Genozid muss bewiesen werden
Zugleich relativierte er allerdings erneut den in der UNO-Schutzzone Srebrenica von bosnisch-serbischen Truppen verübten Völkermord. "Der Genozid muss erst bewiesen werden (...) Alles, was im ehemaligen Jugoslawien passierte, trägt Genozid-Merkmale", sagte Nikolić in einem Gespräch mit dem staatlichen bosnischen TV-Sender BHT. Das volle Interview, von dem heute Auszüge veröffentlicht wurden, soll am 7. Mai ausgestrahlt werden.
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"Ich knie und bitte um Gnade"
"Ich knie und bitte um Gnade für Serbien wegen der Verbrechen, die in Srebrenica begangen wurden", fügte Nikolić hinzu und kündigte einen baldigen Besuch in der ostbosnischen Kleinstadt an. Nach der Einnahme der UNO-Schutzzone durch bosnisch-serbische Truppen waren in der Umgebung der Kleinstadt im Juli 1995 rund 8.000 muslimische Männer und Jugendliche brutal ermordet worden.
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Nikolić entschuldigte sich für Verbrechen, die im Namen Serbiens und der Serben durch Einzelpersonen begangen wurden, unterstrich der serbische Präsident ferner.
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"Schweres Verbrechen"
Im vorigen Sommer sorgte Nikolić für negative Reaktionen, als er vom "schweren Verbrechen" in Srebrenica sprach. Er berief sich später auf eine Erklärung des serbischen Parlamentes, in welcher vor einigen Jahren das Massaker von Srebrenica verurteilt und in welcher ebenfalls der Begriff Völkermord vermieden worden war. |
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Internationaler Gerichtshof |
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Massaker als Völkermord definiert
Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte in einem Urteil auf Basis einer Klage Bosnien-Herzegowinas das Massaker im Jahr 2008 als Völkermord definiert. Serbien war gleichzeitig der Verantwortung dafür freigesprochen worden. Die Berufungsfrist in diesem Fall läuft bis 2014. Vor dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien wurden mehrere ehemalige bosnisch-serbische Offiziere wegen Völkermordes in Srebrenica verurteilt.
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1990er Jahren für Großserbien
Nikolić setzte sich als Anhänger des Haager UNO-Angeklagten Vojislav Šešelj in den 1990er Jahren für ein Großserbien ein. |
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