Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Parlament Brunnen © Parlamentsdirektion / Mike Ranz
19.4.2013
"Gesellschaftsklimabündnis" gegründet
Mit einem "Gesellschaftsklimabündnis" will eine Reihe von NGOs in Zusammenarbeit mit Verwaltung, Politik und Unternehmen gegen Rassismus und Diskriminierung ankämpfen.
Jährliche "Gesellschaftsklimatag" Dazu soll es auch einen jährlichen "Gesellschaftsklimatag" geben. Aus der Taufe gehoben wurde das Projekt heute im Parlament. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) kritisierte dabei die FPK, deren Abgeordnete aus Protest gegen eine auch auf slowenisch vorgetragene Rede aus dem Kärntner Landtag ausgezogen waren.
"Vielfalt an Lebensentwürfen und Weltanschauungen"
Ziel der Initiative ist es, ein Umfeld zu erzeugen, in dem die "Vielfalt an Lebensentwürfen und Weltanschauungen" akzeptiert wird. Beteiligt sind unter anderem die Hilfsorganisationen Caritas und Diakonie sowie SOS-Mitmensch, die Anti-Rassismus-Initiative ZARA und die SPÖ-nahe Volkshilfe.
Deklaration Einwanderungsland Österreich
In einer heute unterzeichneten "Deklaration" wird festgehalten, "dass Österreich ein Ein- und Auswanderungsland war, ist und auch bleiben soll". Derzeit habe fast eine Million Menschen hierzulande nicht die österreichische Staatsbürgerschaft: "Um mit dieser Realität konstruktiv umzugehen, muss ein entsprechendes Klima in Österreich gepflegt werden." Rassismus und Diskriminierung sei in Österreich nämlich "ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem".
Vorfall im Kärntner Landtag "Definitiv absurd"
Eigentlich sollte ein derartiges "Gesellschaftsklimabündnis" nicht nötig sein, meinte Prammer bei der Veranstaltung im Parlament. Der jüngste Vorfall im Kärntner Landtag zeige aber, dass Vielfalt häufig nicht geschätzt werde, kritisierte sie laut Parlamentskorrespondenz. Die Kärntner Grün-Abgeordnete Zalka Kuchling hatte am Donnerstag im Landtag eine Rede sowohl in ihrer Muttersprache Slowenisch als auch auf Deutsch gehalten, woraufhin die FP-Abgerdneten die Sitzung verließen. Für Prammer ist das "definitiv absurd".
Unterstützt wird das "Gesellschaftsklimabündnis" auch von der Gemeinde Wien, seitens der Regierung war Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zur Auftaktveranstaltung gekommen.
Betriebsvereinbarung gegen Diskriminierung
Die Initiative will nun u.a. mit Unternehmen zusammenarbeiten und eine Betriebsvereinbarung gegen Diskriminierung und für gelebte Diversität entwickeln. Außerdem soll es einen jährlichen "Gesellschaftsklimatag" geben - erstmals am 25. April 2014.