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 18.4.2013 |
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Bücherverbrennung vor 75 Jahren
Mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnert die Initiative "Freies Wort" an den 75. Jahrestag der Salzburger Bücherverbrennung. Am 30. April 1938 warfen Nationalsozialisten am Residenzplatz rund 1.200 Bücher von zum Teil jüdischen oder klerikalen Autoren ins Feuer.
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Initiative "Freies Wort" |
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"Uns geht es um ein aktives Erinnern und darum, eine Öffentlichkeit für das, was damals passiert ist, zu schaffen", sagte der Historiker Albert Lichtblau bei der Vorstellung der Initiative gestern bei einem Pressegespräch.
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Jahrzehntelang darüber geschwiegen
Der Initiative "Freies Wort" gehören verschiedene Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Privatpersonen an, die sich gegen das Vergessen der Ereignisse von damals engagieren. Jahrzehntelang sei über die Salzburger Bücherverbrennung geschwiegen worden, kritisierte Tomas Friedmann, Leiter des Salzburger Literaturhauses. Erst 1987 habe es durch die Initiative der Salzburger Autorengruppe eine erste Gedenkveranstaltung mit dem Schriftsteller Erich Fried gegeben. Mittlerweile habe Salzburg eine Gedenktafel und auch ein Mahnmal im Unipark Nonntal. "Aber einigen von uns ist das zu wenig", begründete Friedmann die Aktivitäten der Initiative.
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Veranstaltungsreigen
Der Veranstaltungsreigen beginnt heute mit der Verlegung von insgesamt 38 Stolpersteinen, die an den letzten frei gewählten Wohnorten von NS-Opfern erinnern. Die Universitätsbibliothek trägt mit einem Erinnerungspfad zur Bücherverbrennung in den Fenstern an der Hofstallgasse bei. In den Beständen der Germanistik-Bibliothek werden vom 24. April bis 31. Mai Bücher von Autoren und Autorinnen gekennzeichnet, die den Nationalsozialisten als "undeutsch" galten. Lesungen aus dem Briefwechsel von Stefan Zweig mit Romain Rolland gehören ebenso zum Programm wie ein Speakers Corner auf dem Residenzplatz, eine Menschenkette oder ein Gedenkmarsch vom Unipark Nonntal zum Residenzplatz, mit dem das Mahnmal symbolisch an jenen Platz gebracht werden soll, auf den es eigentlich gehörte. |
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30. April |
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Gedenkveranstaltung
Jugendliche werden am 30. April aus zur Bücherverbrennung passenden Texten lesen, auf der Salzach ist eine Aktion mit einem schwimmenden Zitat geplant. Die Journalistin Barbara Coudenhouve-Kalergi und der Dramatiker Felix Mitterer werden bei einer Gedenkveranstaltung "75 Jahre Salzburger Bücherverbrennung" lesen. Der offizielle Teil wird mit einer Komposition für das Salzburger Glockenspiel begonnen und abgeschlossen. Den Abschluss des Gedenktages bildet die Salzburg-Premiere der Dokumentation "Der Heimwehträger" über den Exilautor und Bühnenkünstler Fritz Kalmar. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
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