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 15.4.2013 |
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Deutscher NSU-Prozess verschoben
Das Oberlandesgericht München hat den Beginn des NSU-Prozesses um die Neonazi-Mordserie vom 17. April auf den 6. Mai verschoben. Es sei ein neues Akkreditierungsverfahren für Journalisten notwendig, teilte das OLG München heute mit.
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"Dies ist bis zum geplanten Hauptverhandlungsbeginn am 17. April 2013 zeitlich und organisatorisch nicht mehr möglich", heißt es in dem Beschluss des Gerichts. Deshalb werden alle bis zum 6. Mai geplanten Termine abgesetzt.
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Neue Sitzplatzvergabe
Die Sitzplatzvergabe an Journalisten stand seit Wochen in der Kritik, weil alle türkischen und fast alle internationalen Medien keinen festen Sitzplatz in dem Prozess bekommen haben. Nach der Klage der türkischen Zeitung "Sabah" ordnete Karlsruhe an, mindestens drei Plätze an ausländische Medien zu vergeben. Es eröffnete dem Gericht aber auch die Möglichkeit, die Sitzplatzvergabe ganz neu zu beginnen. |
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Wichtigstes & brisantestes Verfahren
Der Prozess gilt als eines der wichtigsten und brisantesten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Angeklagt sind die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe und vier Beschuldigte aus dem Umfeld des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU).
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Acht Tote und 23 Verletzte
Die rechtsextreme Terrorzelle NSU soll zwischen 2000 und 2006 in Deutschland acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Einwanderer sowie 2007 eine deutsche Polizistin ermordet haben. Auch zwei Sprengstoffanschläge mit insgesamt 23 Verletzten und zahlreiche Banküberfälle werden dem NSU zugerechnet. |
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Angehörige der Opfer & Öffentlichkeit |
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Aufklärung erhofft
Angehörige der Opfer und die Öffentlichkeit erhoffen sich von dem nun verschobenen Prozess Aufklärung darüber, wie es möglich war, dass der NSU jahrelang ungestört agieren konnte. Erst Ende 2011, Jahre nach der Mordserie, flog die Gruppe auf. Die mutmaßlichen Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie ihre Gefährtin Zschäpe waren zwar seit 1998 per Haftbefehl gesucht worden, konnten aber unbehelligt im ostdeutschen Zwickau leben.
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Zschäpe verweigert die Aussage
Böhnhardt und Mundlos waren nach einem Banküberfall in Eisenach (Thüringen) im November 2011 in ihrem Wohnmobil tot aufgefunden worden. Zschäpe stellte sich wenige Tage später der Polizei, nachdem sie die gemeinsame Wohnung in Zwickau angezündet hatte. Seit ihrer Festnahme verweigert sie die Aussage. |
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Anklage lautet Mord
Die Anklage gegen Zschäpe lautet auf Mord. Die Bundesanwaltschaft macht sie als Mittäterin für die Morde verantwortlich. Der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben und der Rechtsextremist Carsten S. sind der Beihilfe zum Mord angeklagt, zwei weiteren Angeklagten wird die Unterstützung der Gruppe vorgeworfen.
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