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Di | 26.11.2013
Film-Doku
28.3.2013
488 Tage unschuldig in U-Haft
488 Tage verbrachte Issa Fatty unschuldig in Untersuchungshaft. Im Mai 2008 sprach das Straflandesgericht Graz den des Drogenhandels Verdächtigten in allen Anklagepunkten frei.
"CouRage" Die Erlebnisse des EU-Bürgers afrikanischer Abstammung in der Steiermark hat eine Grazer Jugendgruppe zum Thema ihrer Dokumentation "CouRage" gemacht. Sie hat am 4. April im Grazer Schubertkino Premiere.
Carlos Alberto Castro Durch Antidiskriminierungsstelle aufmerksam geworden
"Ich bin durch Frau Grabovac von der Antidiskriminierungsstelle Steiermark auf das schockierende Schicksal aufmerksam geworden", schilderte Carlos Alberto Castro im Gespräch mit der APA. Der Musikstudent aus Costa Rica hat daraufhin beschlossen, mit vier Freunden einen Kurzfilm über den Mann, der aufgrund fragwürdiger Beweise und fehlerhafter Übersetzungen 18 Monate in U-Haft zubringen musste, zu machen. "Sein Unglück war, dass er in engsten Zusammenhang mit Tätern, die rechtskräftig verurteilt wurden, gebracht und als mutmaßlicher Drogenboss verdächtigt wurde. Sein Mut und seine Wut sich zu wehren hat sich glücklicherweise gelohnt", so Castro.
Graz den Rücken gekehrt
In der Dokumentation erzählt Fatty von seinen Erlebnissen während der U-Haft - und der Zeit danach in der steirischen Landeshauptstadt, der er mittlerweile den Rücken gekehrt hat. Für die Dokumentation ist er kurzfristig nach Graz zurückgekommen.
"Unglaublicher Fall von Behördenversagen"
"Es war ein unglaublicher Fall von Behördenversagen, und der Schadenersatz am Ende ist beschämend ausgefallen: Der vorgesehene Tagsatz wurde mit dem Argument nach unten pauschaliert, dass bei längerer U-Haft ein gewisser 'Gewöhnungseffekt' auftrete", schilderte Daniela Grabovac. Fatty hatte sich, als er in Untersuchungshaft saß, an die damalige Mitarbeiterin von "Helping Hands Graz" gewandt und wurde seither bei den Gerichtsverhandlungen begleitet und unterstützt. Gegen die Höhe der Entschädigung hat Fatty nicht mehr berufen, seit einigen Jahren lebt er in London.
Jugendwettbewerb "future-spirit"
Das Filmprojekt wurde im Rahmen des auf eine Initiative des Bundeskanzleramtes zurückgehenden Jugendwettbewerbs "future-spirit" umgesetzt. Die Initiative hat Projekte von Jugendlichen gefördert, die sich um mehr soziale, ethnische, religiöse und wirtschaftliche Gerechtigkeit bemühen.