Volksgruppen ORF.at Diversität
Di | 26.11.2013
Franziska Jägerstätter / Foto: APA/Petschenig/picturenews.at
17.3.2013
Franziska Jägerstätter gestorben
Die Witwe des von den Nazis hingerichteten und später seliggesprochenen NS-Wehrdienstverweigerers Franz Jägerstätter, Franziska, ist gestern im Alter von 100 Jahren gestorben.
Das teilte die Diözese Linz heute mit. Bischof Ludwig Schwarz würdigte die Verstorbene in einer ersten Reaktion als "große Christin und ein großes Vorbild im Glauben".
Gedenken an ihren Mann aufrecht gehalten
Franziska Jägerstätter hielt seit dem Tod ihres Mannes das Gedenken an ihn aufrecht. Sie bekam für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich und das päpstliche Ehrenzeichen "Pro Ecclesia et Pontifice" (für Kirche und Papst). Auch mehrere Theaterstücke beschäftigten sich mit ihrem Leben, eines aus der Feder von Felix Mitterer wird am 20. Juni im Theater in der Josefstadt in Wien uraufgeführt.
Bischof Ludwig Schwarz Sein Zeugnis lebt weiter
"Es ist einzigartig, dass wir vom seligen Franz Jägerstätter die Gattin, Töchter und Familie dazugeschenkt bekamen und dadurch sein Zeugnis weiterlebt", so Bischof Schwarz. Wann das Begräbnis stattfindet war, stand am Sonntag noch nicht fest. Ein Termin soll demnächst bekannt gegeben werden. Franziska Jägerstätter hatte erst am 4. März ihren 100. Geburtstag gefeiert.
Requiem am Freitag
Am Freitag wird im Linzer Mariendom ein Requiem für Franziska Jägerstätter gefeiert. Tags darauf erfolgt die Beisetzung in St. Radegund. Frau Jägerstätter wird vor der Pfarrkirche ihrer Heimatgemeinde im Grab ihres Mannes die letzte Ruhestätte finden. Beide Feierlichkeiten werden vom Linzer Bischof Ludwig Schwarz geleitet, wie die Diözese heute mitteilte.
Franz Jägerstätter
Franz Jägerstätter war Bauer und Mesner in St. Radegund (Bezirk Braunau) in Oberösterreich. In der NS-Zeit hatte er sich aus religiösen Gründen geweigert, mit der Waffe für Adolf Hitler in den Krieg zu ziehen und wurde von den Nazis hingerichtet. Franziska, die seine Entscheidung mittrug, blieb mit drei Kindern zurück. Der Familienvater wurde am 26. Oktober, dem österreichischen Nationalfeiertag, 2007 im Linzer Mariendom seliggesprochen. Seine Witwe bezeichnete ihr Leben oft als "langen Karfreitag".