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Bratislava
7.3.2013 |
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Roma für bessere Lebensbedingungen
Unzufriedene Roma haben gestern in der Slowakei für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen protestiert. Die angekündigte Massenbeteiligung ist erneut ausgeblieben.
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Nur knapp 80 Angehörige der Roma-Minderheit, überwiegend aus der ärmeren Ostslowakei, versammelten sich schließlich in der slowakischen Hauptstadt Bratislava zu einem Protestmarsch gegen ihre elenden Lebensbedingungen.
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Würdiges Leben & Arbeit
Die Regierung solle ihnen ein würdiges Leben und Arbeit sichern, forderten die Teilnehmer vor dem Sitz des sozialdemokratischen Premierministers Robert Fico. Die Veranstaltung verlief äußerst friedlich, Beteiligte hielten nur einige Transparente in den Händen.
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Roma-Union der Slowakei |
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"Sie wollen arbeiten!
Aufgerufen hatte zum Protestmarsch die weniger bekannte kleine politische Partei "Roma-Union der Slowakei". "Roma wollen nicht nur auf Sozialgelder angewiesen sein, sie wollen arbeiten", erklärte vor Journalisten Parteivorsitzender František Tanko. Die Minderheit wird weiterhin völlig an den Rand der Gesellschaft gedrängt, obwohl die Regierungspartei Smer nach ihrem Antritt vor einem Jahr auch den Roma Sicherheiten versprochen hatte. Heute sei aber genau das Gegenteil eingetreten, die Situation sei "äußerst schlecht" und es sei "nur eine Frage der Zeit, bis sie ausrastet", so der Roma-Politiker.
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Bemühungen um Treffen erfolglos
Alle bisherigen Bemühungen um ein Treffen mit Robert Fico oder Sozialminister Jan Richter waren erfolglos, beklagte Tanko. Zum Zeitpunkt der Protestveranstaltung nahm der slowakische Premierminister allerdings gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Visegrád-Gruppe gerade in Warschau an einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Francois Hollande teil.
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Regierungsbeauftragte für Roma-Minderheit
Peter Pollak |
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Problem wird nicht angepackt
Der Regierungsbeauftragte der slowakischen Regierung für die Roma-Minderheit Peter Pollak räumte ein, dass die Roma durchaus Grund unzufrieden zu sein hätten – seit 20 Jahren habe ihr Problem niemand angepackt. Auch Protestaktionen, die auf die Situation der Minderheit aufmerksam machen, seien durchaus willkommen, erklärte Pollak der Nachrichtenagentur Sita. "Leider hat Herr Tanko aber am Montag versäumt ins Parlament zu kommen, um zusammen mit weiteren Roma-Vertretern an unserer Diskussion über die Roma-Reform teilzunehmen", kritisierte der Beauftragte. Gerade Beschäftigungsmöglichkeiten für Roma seien dabei unter den Prioritäten seiner Reformbemühungen, sie würden nicht nur der Minderheit, sondern dem ganzen Land zu Gute kommen.
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Großteil in verarmten Siedlungen
Laut der letzten offiziellen Volkszählung vom Jahr 2011 leben in der Slowakei über 105.000 Mitglieder der Roma-Minderheit, Experten sind aber der Meinung, die reale Zahl dürfe bei über 350.000 liegen. Ein Großteil der Roma lebt in verarmten Getto-artigen Siedlungen im Nordosten des Landes, die meist abgelegen von den Mehrheitsgemeinden liegen. |
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