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Di | 26.11.2013
Kinderhände / Foto: dpa/Fredrik von Erichsen
28.2.2013
Herausforderung: Pädagogische Berufe
An der Universität Wien findet heute und morgen eine internationale Konferenz zum Thema der Mehrsprachigkeit und Professionalisierung in pädagogischen Berufen statt.
Internationale Konferenz Im Rahmen der Tagung diskutieren Bildungswissenschafter, Sprachwissenschafter, Fachdidaktiker und Experten für Lehrerbildung zahlreiche Fragen und Herausforderungen, die den Themenkomplex Bildung, Mehrsprachigkeit, Lernen und Lehren betreffen. In einem Plenarvortrag spricht der Germanist und Sprachlehrforscher Hans-Jürgen Krumm über "Elite- oder Armutsmehrsprachigkeit: Herausforderungen für das österreichische Bildungswesen".
Vorschule & Schule Mehrsprachigkeit als konstitutives Merkmal
Pädagogen treffen häufig auf mehrsprachige Personen und Gruppen, ohne darauf entsprechend vorbereitet zu sein. In der heutigen Gesellschaft ist Mehrsprachigkeit ein konstitutives Merkmal des vorschulischen und schulischen Bildungsbereichs und prägt auch den Alltag von Institutionen des tertiären Bildungswesens und der Erwachsenenbildung, heißt es in einer Aussendung zur Tagung.
Keine verpflichtende Komponente
Mehrsprachigkeit ist bislang jedoch keine verpflichtende Komponente der Professionsentwicklung von Pädagogen, obwohl 23,1 Prozent aller Pflichtschülern an Österreichs Schulen eine andere Erstsprache als Deutsch sprechen, in Wien betrifft dies sogar mehr als die Hälfte der Kinder (56,3 Prozent). Von der Elementarpädagogik im Kindergarten bis hin zum Lebenslangen Lernen im Erwachsenenalter ist die Förderung von Sprachkompetenz und der Umgang mit sprachlicher Diversität eine große Herausforderung der Aus- und Weiterbildungsforschung, so der Ausgangspunkt zur Konferenz.
Mehrsprachige Realität nützen
Die Tagung soll die Bedeutung von Mehrsprachigkeit für pädagogische Berufe sichtbar machen und Möglichkeiten aufzeigen, wie mehrsprachige Realität als Ressource für Bildungs- und Lernprozesse genützt werden kann. Experten diskutieren diese Fragen bezüglich der Bereiche Kindergarten, Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung in eigenen Workshops, zudem gibt es Plenarvorträge, die neue Perspektiven der Mehrsprachigkeitsforschung aufzeigen.