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Di | 26.11.2013
Južnotirolska ljudska stranka - slika:svpartei.org
26.2.2013
Erstmals Ladiner im Parlament in Rom
Für die kleinste Volksgruppe Südtirols haben die italienischen Parlamentswahlen eine Premiere gebracht: Erstmals ist ein Vertreter dieser Volksgruppe in der Abgeordnetenkammer. Der 31-jährige SVP-Kandidat Daniel Alfreider schaffte den Sprung ins Parlament.
Wie Alfreider in den vergangenen Monaten immer wieder beteuerte, gehe es ihm darum, sich für die Autonomie und somit für das Wohl der Südtiroler einzusetzen. Die romanischsprachige Minderheit ist heute auf drei italienische Provinzen aufgeteilt. In Südtirol stellt sie 4,5 Prozent der Bevölkerung.
44,2% für SVP
Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer kam die Südtiroler Volkspartei (SVP) auf 44,2 Prozent und schaffte damit klar die für den Einzug ins Parlament notwendige Hürde für Minderheitenparteien. Angesichts einer Reihe von Skandalen hatte die seit über 60 Jahre regierende Sammelpartei darum zittern müssen, überhaupt die für die Abgeordnetenkammer nötige 20-Prozent-Hürde in der Region Trentino-Südtirol - was 40 Prozent in Südtirol bedeutet – zu schaffen.
Senat & Kammer: Jeweils drei Abgeordnete
Bei den Wahlen zum Senat schafften es erwartungsgemäß alle drei Kandidaten, die von der SVP unterstützt wurden, in die zweite Parlamentskammer. Hans Berger, Karl Zeller und Francesco Palermo ziehen daher in den römischen Senat ein. Unklar war vor dem Ende der gesamtitalienischen Auszählung zunächst, ob die SVP zwei oder drei Abgeordnete in die Kammer schicken wird. Die SVP würde Albrecht Plangger, Renate Gebhard und so auch Daniel Alfreider nach Rom schicken. Der Urnengang galt auch als Stimmungstest für die Landtagswahlen im Herbst.
SVP-PD-Wahlpakt Italienischer Kandidat Francesco Palermo
Durch den Wahlpakt der SVP mit der italienischen Mitte-Links-Partei Partito Democratico (PD) schaffte es der italienische Kandidat Francesco Palermo aus dem Senatswahlkreis Bozen-Unterland mit den Stimmen der Italiener in den Senat. Der parteilose Verfassungs- und Autonomieexperte, der aus Bologna nach Bozen zugezogen ist, steht für eine moderne Interpretation der Autonomie und sieht den ethnischen Proporz durchaus kritisch. Rechten ist die neue Offenheit der SVP zur anderen Sprachgruppe ein Dorn im Auge.