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 21.2.2013 |
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Getrennte Schulen & mehr Intoleranz
Die kroatische Stadt Vukovar ist jüngst vor allem wegen des Konflikts um zusätzliche kyrillische Aufschriften auf Ortstafeln ins mediale Interesse gerückt. Nun sorgt eine Untersuchung, die über zehn Jahre an Schulen in Vukovar durchgeführt wurde, für Aufsehen.
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Größere Intoleranz bei jungen Bewohnern
Die Studie, die gestern bei Präsident Ivo Josipović vorgestellt wurde, hat ergeben, dass die gegenseitige Intoleranz zwischen Serben und Kroaten unter den jungen Bewohnern der Stadt größer ist als bei den Erwachsenen. |
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Kaum Interaktion zwischen Ethnien
Die Studienautoren erklären das damit, dass die Schulen geteilt sind, Kroaten in kroatische und Serben in serbische Schulen gehen, und die Interaktion und der Aufbau von sozialen Kontakten zwischen den Ethnien vom Kindergarten bis zur Mittelschule kaum gegeben sei. Die Wissenschafter der Philosophischen Fakultät in Zagreb hatten zwischen 2001 und 2011 etwa 2.100 Kinder und 2.700 Eltern befragt. 78 Prozent der kroatischen und 86 Prozent der serbischen Eltern gaben an, dass die getrennten Schulen ein Hindernis für den Aufbau von Beziehungen zwischen den Volksgruppen sei.
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Integration im Bildungsbereich
"Wenn man aus der Problematik den politischen Aspekt herausnimmt, dann stellt sich nicht die Frage, ob wir Integration im Bildungsbereich brauchen, sondern, wie man sie durchführen kann", sagte Dinka Corkalo Biruski, eine der Autorinnen der Studie "Schulen und soziale Integration von Jugendlichen in Vukovar". Bildungsminister Željko Jovanović kritisierte, dass die Eltern ihre Haltung nicht an ihre Kinder weitergäben.
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Bürgermeister |
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Kritik an Stadträten
Der sozialdemokratische Bürgermeister von Vukovar, Željko Sabo, beklagte bei der Präsentation, dass die Stadträte jegliche Maßnahme zur Integration verhinderten. Das Gremium hatte etwa den Betrieb der "Neuen Schule", die ab dem kommenden Schuljahr für kroatische und serbische Schüler geöffnet werden sollte, abgelehnt. Nur die Sozialdemokraten stimmten dafür.
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Im Krieg komplett zerstört
Die Stadt, die zu Beginn des Kroatien-Kriegs (1991-95) beim Zerfall Jugoslawiens komplett zerstört worden war, war vor dem Krieg eine multiethnische Stadt. Heute leben mit knapp 35 Prozent ein Drittel Serben in Vukovar, weswegen laut kroatischer Verfassung Zweisprachigkeit eingeführt werden muss. |
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Veteranen an Ortseinfahrten
Gestern sollten inoffiziellen Angaben zufolge zweisprachige, kroatisch-serbische Ortstafeln aufgestellt werden, doch das Ereignis blieb aus. Veteranen hatten sich an den Ortseinfahrten versammelt, um die Aufstellung zu verhindern. Die Regierung hatte schon früher angekündigt, dass die Zweisprachigkeit nicht "still und heimlich" eingeführt werde. Der Termin am 20. Februar war nicht offiziell bestätigt worden.
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