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Di | 26.11.2013

15.2.2013
Migration im österreichischen Film
6,9 Prozent aller österreichischen Filme der vergangenen zehn Jahre hatten primär Migration zum Thema. Von den seit 2003 erschienen 320 Filmen behandelten 22 vor allem diese Thematik.
Zuschreibung von Andersartigkeit
So heißt es in einer Studie der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ). Die Stoßrichtung der meisten Werke sei dabei klar, Migranten eine Andersartigkeit zur Mehrheitsgesellschaft zuzuschreiben und etwa minderjährige Flüchtlinge in erster Linie als Flüchtlinge und nicht als Kinder zu betrachten, wie Expertin Dina Yanni in einer MSNÖ-Aussendung am Mittwoch zitiert wird.
Mehrheitlich Dokumentarfilme
Von den Filmen mit Migrationsthematik entfällt eine Mehrheit auf den Dokumentarbereich. 13 Dokus stehen neun Spielfilmen gegenüber. Hinzu kommt ein Dutzend weiterer Werke, die migrationsspezifische Themen zwar nicht vordergründig behandeln, aber zumindest beinhalten und deshalb in den 6,9 Prozent nicht eingerechnet sind.
Auch wenn die Spielfilme quantitativ im Untersuchungszeitraum 2003 bis 2012 unterlegen sind, so zeigt der Trend hier doch in den vergangenen Jahren nach oben. Während es bei Dokumentationen über die vergangenen zehn Jahre ein Auf und Ab gab, findet sich die Mehrheit von sechs der betroffenen neun Spielfilme in den Jahren 2010 bis 2012.
Flüchtlingsthema häufig
In acht der genannten 22 Werke werden Flüchtlinge und Asylwerbende in den Mittelpunkt gestellt, so etwa bei "Spanien" von Anja Salomonowitz oder "Ein Augenblick Freiheit" von Arash T. Riahi. Die weiteren Themenfelder reichen vom Frauenhandel bis hin zum Ortstafelstreit in Kärnten, vom Rassismus bis zum Fokus auf die Minderheit der Roma.
Regisseure mit Migrationshintergrund
36 Prozent jener Regisseure der 22 "Migrationsfilme" haben selbst Migrationshintergrund: Von Houchang Allahyari, der zwei Filmen über Ute Bock gedreht hat, bis zu den Brüdern Arash T. und Arman T. Riahi reicht hier das Spektrum.