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Di | 26.11.2013
Martin Graf - slika:apa
31.1.2013
Graf über Akademikerball
Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) ist "nicht glücklich, dass es den WKR-Ball nicht mehr gibt". Den morgen stattfindenden Akademikerball werde er besuchen.
"Der schönste Ball" gewesen
Der im vergangenen Jahr zum letzten Mal ausgerichtete Ball des Wiener Korporationsringes (WKR) ist für Graf nach wie vor "der schönste Ball, der in der Hofburg stattgefunden hat", wie er gegenüber der APA betonte. Aufgrund heftiger Proteste sah sich die Betreibergesellschaft der Hofburg veranlasst, die Veranstaltung nicht mehr zuzulassen. Stattdessen sprang die FPÖ Wien ein und richtet nun den "Akademikerball" aus.
Graf bedauert
"Dass es aus politisch motivierten Gründen nicht mehr möglich ist, diesen Ball zu veranstalten, ist an sich traurig für ein westlich orientiertes, demokratisches Land", bedauert Graf. "Es ist aber zur Kenntnis zu nehmen und immer zu hoffen, dass es einmal bessere Zeiten geben wird." Der WKR-Ball habe ein "breites Publikum" auch aus dem Ausland angezogen, zudem sei er ein wirtschaftlicher Faktor gewesen.
Nun Parteiveranstaltung
Für Graf hat der Ball durch den neuen Veranstalter auch ein "anderes Gesicht" bekommen. Er erwartet viele Besucher, die auch schon zum WKR-Ball gekommen sind, wenn auch sicher nicht alle. Da es sich nun um eine Parteiveranstaltung handelt, würden aber auch viele neue Gesichter auftauchen.
"Ball der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft"
Den Vorwurf, Rechtsextreme würden sich zudem in der Hofburg treffen, lässt der Dritte Nationalratspräsident nicht gelten. "Es ist letztlich der Ball der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft und da darf man sich nicht wundern, dass sich dort freiheitlich gesinnte Menschen zu einem Ball treffen. Das ist so, als würde man sich wundern, dass am Kaffeesiederball Kaffeesieder sind."
Graf hofft auf IKG-Präsident Deutsch
Die Proteste gegen den Ball bezeichnet Graf als politisches Mobbing mit Beteiligung eines "linksextremen Mobs", der gegen alles mobil mache, was andersdenkend ist. "Traurig" ist er über die Teilnahme der Israelitischen Kultusgemeinde an den Gegenveranstaltungen, auch wenn diese nun nicht mehr der Anmelder ist. Zugleich setzt Graf Hoffnung in den neuen IKG-Präsidenten Oskar Deutsch, dass dieser weniger "parteipolitisch" agiere als dessen Vorgänger, Ariel Muzicant.
Demonstrationen & Kundgebungen
Da die Polizei Ausschreitungen bei den angekündigten Gegendemonstrationen zum Akademikerball morgen befürchtet, wurden Platzverbote rund um die Wiener Hofburg angeordnet. Auch mit Verkehrsbeeinträchtigungen ist laut Polizei aufgrund der zahlreichen Protestveranstaltungen ab dem späten Nachmittag in der Wiener Innenstadt zu rechnen.
Mahnwache mit Lesung
Gleich mehrere Organisationen haben Kundgebungen und Aktionen gegen den Ball angekündigt. So wird es einen Marsch von der Mariahilfer Straße in Richtung Innenstadt geben, eine weitere Kundgebung führt vom Sigmund-Freud-Park zum Stephansplatz. Das Bündnis "Jetzt Zeichen setzen" will hingegen nicht laut demonstrieren, sondern plant eine Lesung sowie andere künstlerische Aktionen auf dem Heldenplatz.