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Di | 26.11.2013
Flüchtlingsheim in Batschuns / Foto: ORF
28.1.2013
Anschlag: Solidarität mit Bewohnern
Einen Tag nach dem Brandanschlag auf ein Flüchtlingshaus in Vorarlberg sind die Ermittlungen der Behörden noch keinen entscheidenden Schritt weitergekommen.
Die Zeugenbefragungen und Spurenauswertung liefen, konkrete Ergebnisse gebe es derzeit noch nicht, sagte heute Polizei-Pressesprecher Stefan Morscher. Rund 300 Personen bezeugten gestern Abend bei einer Kundgebung vor dem Haus ihre Solidarität mit den 23 Bewohnern des Flüchtlingsheims.
Brandsatz gegen Hauswand geworfen
Unbekannte Täter hatten in der Nacht auf Sonntag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Batschuns im Gemeindegebiet von Zwischenwasser (Bezirk Feldkirch) einen Brandsatz gegen die Wand des Holzhauses geworfen. Der entzündete Inhalt der Flasche verbrannte in kürzester Zeit und hinterließ an der Fassade des Gebäudes Rußspuren. Zu einem Brand kam es nicht, Personen wurden nicht verletzt. Eine Fahndung nach den Unbekannten blieb erfolglos.
Verfassungsschutz ermittelt
Die Leitung über die Ermittlungen übernahm der Verfassungsschutz. Spezialisten der Polizei sicherten die Beweismittel am Tatort. Derzeit könne man noch nicht sagen, ob sich aus der Spurenlage vielversprechende Hinweise ergeben werden, sagte Morscher. Man sei zudem dabei, die eingehenden Hinweise aus der Bevölkerung zu überprüfen. Darüber hinaus würden alle Flüchtlingsunterkünfte in Vorarlberg verstärkt von der Polizei kontrolliert.
Caritas Kundgebung "super Signal"
Für die 23 Bewohner bedeute der Vorfall natürlich eine "unangenehme Situation", so Martin Fellacher, Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe. Die Kundgebung vonseiten der Dorfgemeinschaft des 1.200-Einwohner umfassenden Ortsteils sei jedoch ein "super Signal" für die Flüchtlinge gewesen. "Sie erleben, dass das Dorf hinter ihnen steht, und dass man sie hier haben will", erklärte Fellacher.
ÖVP & FPÖ Anschlag verurteilt
Nach den Grünen verurteilten auch Sicherheits-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) und der Vorarlberger FPÖ-Obmann Dieter Egger den Anschlag. Schwärzler forderte eine Bestrafung mit aller Konsequenz für die Täter. Der friedliche und menschliche Umgang miteinander dürfe nicht gefährdet werden. Egger verurteilte den "feigen und brutalen Anschlag auf das Schärfste". Wer Menschen auf eine derart hinterhältige Weise in Lebensgefahr bringe, sei "nicht nur dumm, sondern auch feige". An der österreichischen Asylpolitik könne man vieles kritisieren und verbessern, aber für Gewalt dürfe es keinen Platz geben.